Angefangen bei der Wahl des richtigen Grundstücks über Bauvorschriften und Genehmigungen bis hin zur Energieeffizienz und Raumplanung gibt es heutzutage einiges zu bedenken, wenn man plant, ein Haus zu bauen. Hier finden Sie die wichtigsten Dinge, auf die Sie beim Hausbau achten müssen.


Der Bauplan: Im Bauplan sollte eigentlich alles bereits so enthalten sein, wie es sich der Bauherr wünscht und wie es tatsächlich realisiert werden kann.

Hausbau Tipp: Auswahl des Grundstücks

Bevor man mit dem Hausbau beginnt, sollten Sie natürlich zuerst das Grundstück sorgfältig auswählen. Die wichtigsten Kriterien dabei sind die folgenden:
■ Infrastruktur: Wie schnell kann man zur Arbeit oder ins Zentrum gelangen? Sind in der Nähe Schulen, Supermärkte oder Krankenhäuser?
■ Umgebung: Gibt es eine Bundesstraße, ein Industriegebiet oder andere Lärmquellen in der Nähe?
■ Gefahrenquellen: Auch eventuell nahe gelegene Bäche und Flüsse, die Höhe des Grundwasserspiegels, Hänge, Altlasten oder Zufahrtswege sollten Sie dabei berücksichtigen.
■ Maße und Bodenqualität: Stimmen die Größe des Grundstücks und die Bodenqualität mit Ihren Vorstellungen überein? Ziehen Sie im Zweifelsfall Experten heran, um sicherzustellen, dass Ihr Haus auf einem stabilen Fundament ohne Altlasten steht. 
■ Ein wichtiger Tipp ist außerdem, den Bebauungsplan einer Region einzusehen. Hier finden Sie Informationen darüber, wie sich das Gebiet in den nächsten Jahren entwickeln soll. Falls Sie beispielsweise Wert auf Ruhe legen, in den nächsten Jahren aber der Bau von Häuserblöcken, Shopping-Zentren und Industriegebäuden geplant ist, ist es ratsam, weiterzusuchen.


Das Grundstück: Wenn hier einmal ein Haus entstehen soll, bedarf es einer sehr guten Planung. bevor die Bagger kommen!

Hausbau Tipp: Bauvorschriften und Genehmigungen

Bei jedem Hausbau müssen zahlreiche Vorschriften beachtet und Genehmigungen eingeholt werden. Diese sind notwendig, um sicherzustellen, dass das der geplante Hausbau den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Darunter beispielsweise:
■ Baugenehmigung
■ Bebauungsplan
■ Bauabnahme
■ Flächennutzungsplan
■ Grundbuch
■ Baulastenverzeichnis
■ Grenzbebauung
■ Bauvertrag
■ Gestaltungssatzung

Bevor Sie mit dem Bau beginnen, sollten Sie sich daher über die örtlichen Bauvorschriften informieren. Achtung: Diese können je nach Region variieren. So können auch Vorgaben wie Abstandsflächen zu Nachbargrundstücken oder maximale Raumhöhen bedeutsam werden. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit diesen Themen kann später nicht nur Zeit sparen, sondern auch Geld, da unerwartete Verzögerungen vermieden werden können.

Tipp: Es gibt zahlreiche Förderprogramme für energieeffizientes Bauen oder barrierefreies Wohnen, die Sie gegebenenfalls nutzen könnten.


Der Hausbau selbst bedarf eines guten Bau-Managements und einer Qualitäts-Überwachung durch den Bauleiter mit ständiger Kommunikation zwischen Bauherr, Architekt und Baufirma.

Hausbau Tipp: Energieeffizienz

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Hausbau ist heutzutage die Energieeffizienz. Denn nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch finanziell gesehen, lohnt es sich langfristig auf eine energieeffiziente Bauweise zu achten. Möglichkeiten, wie Sie Ihr Haus energieeffizient gestalten können, sind beispielsweise:
■ auf eine massive und kompakte Bauart achten
■ eine gute Wärmedämmung (z. B. bei Außenwänden und Dach) vorzunehmen, um so wenig Wärmeverlust wie möglich zu haben
■ erneuerbare Energien nutzen
■ das Gebäude luft- und winddicht gestalten
■ energieeffiziente Haustechnik nutzen, z. B. bei Heizung und Belüftungsanlage

Hausbau Tipp: Raumplanung und Funktionalität

Ein wichtiger Aspekt beim Hausbau ist die Raumplanung und Funktionalität. Es geht darum, den Wohnraum so zu gestalten, dass er Ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht und gleichzeitig praktisch nutzbar ist. So sollten beispielsweise alle Räume ausreichend belichtet sein – das bedeutet, dass nicht nur die Ausrichtung des Hauses wichtig ist, sondern auch Anzahl, Größe und Form der Fenster. Die Ausrichtung des Hauses auf Ihrem Grundstück sollte so gewählt werden, dass möglichst viel Sonne die Wohnräume erwärmt und das Dach idealerweise nach Süden zeigt, um Photovoltaik oder Solarthermie optimal zu nutzen.

Auch spielen Grundriss und Raumaufteilung eine Rolle dabei, wie gut das Haus durchlüftet werden kann. Eine weitere Möglichkeit zur Optimierung der Raumplanung ist das Nutzen von offenen Grundrissen oder multifunktionalen Räumen, um Platz zu sparen und ein Gefühl von großzügig bemessenem Wohnraum zu schaffen.

Achten Sie auch auf kleine, scheinbar unwichtige Dinge, denn diese können Ihre Lebensqualität stark beeinflussen. So kann von vornherein genügend eingeplanter Stauraum späteren Platzmangel vorbeugen. Ebenso sorgen Lichtschachtabdeckungen für spinnenfreie Kellerräume und praktische Fliegengitter vor Schlafzimmerfenstern oder Dachfenstern für ungestörtes, insektenfreies Wohnen und Schlafen.


Ziegel ist der am häufigsten verwendete Baustoff zum Hausbau in Deutschland - besonders im Süden des Landes.

Hausbau Tipp: Materialauswahl

Ein wichtiger Aspekt beim Hausbau ist die Materialauswahl, die nicht nur ästhetischen Ansprüchen genügen soll, sondern auch qualitativ hochwertig sein soll. Gerade wer beim Rohbau und dessen Dämmung oder bei Fenstern und Türen spart, kann später tief in die Tasche greifen müssen, wenn es beispielsweise um Heizkosten geht!

Es gibt eine Vielzahl von Materialien, welche alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben – vor allem, was den Preis und ihre Langlebigkeit betreffen. Bei der Auswahl sollte man sich daher gut informieren und abwägen. Hier einige Beispiele:

■ Ziegel ist der am häufigsten verwendete Wandbaustoff in Deutschland. Er zeichnet sich durch ausgezeichnete bauphysikalische Eigenschaften aus, insbesondere hohe Wärmedämmung, Brandschutz und Resistenz gegen Feuchtigkeit.
■ Kalksandstein ist umweltfreundlich und bietet guten Brand- und Schallschutz, erfordert jedoch zusätzliche Dämmschichten für Außenwände.
■ Porenbeton bietet gute Wärmedämmung und Brandschutz, erfordert jedoch eine sorgfältige wasserabweisende Ausführung, da er viel Wasser aufnehmen kann. Im Vergleich zu Ziegeln und Kalksandsteinen hat er eine geringere Wärmespeicherfähigkeit.
■ Beton bietet ausgezeichneten Schall- und Brandschutz sowie Wärmespeicherung, erfordert jedoch eine zusätzliche Außendämmung für gute Wärmedämmung.
■ Leichtbeton oder Bimsstein ist weniger verbreitet, bietet jedoch gute Wärmedämmung. Er speichert jedoch Feuchtigkeit und kann schrumpfen, was zu Putzschäden führen kann.
■ Sie sehen, dass jeder Baustoff seine Vor- und Nachteile hat und es daher wichtig ist, den richtigen Baustoff je nach den spezifischen Anforderungen des Bauvorhabens zu wählen. Achten Sie zusätzlich, wenn möglich, auch auf die Umweltverträglichkeit des Materials sowie dessen Recyclingfähigkeit, denn ressourcenschonendes Bauen wird immer wichtiger.

Hausbau Tipp: Elektro- und Sanitärinstallationen

Elektroinstallationen sollten immer den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Zudem ist es auch hier wichtig, sich im Vorfeld über Vorschriften zu informieren, um spätere, teure Nachbesserungen zu vermeiden. Achten Sie unbedingt auf eine ausreichende Anzahl an Steckdosen sowie eine durchdachte Platzierung, um den Alltag zu Hause so komfortabel wie möglich zu gestalten. Hier sind Gespräche mit Ihrem Architekten und gegebenenfalls Innenarchitekten oder Küchenbauer vorab sehr zu empfehlen. Wichtig auch, ob Sie Solartechnik nutzen, eventuell autark das Haus mit eigenem Strom versorgen wollen, eine Wärmepumpe einbauen oder in der Garage einen Starkstromanschluss benötigen.

Bei der Sanitärinstallation sollten neben einer energieeffizienten Heizung auch ein gut funktionierendes Abwassersystem sowie ausreichender Wasserdruck bedacht werden, damit sich das tägliche Bade- und Duscherlebnis entspannend gestaltet.

Umwelttechnisch könnte ein gesonderter Wasserkreislauf zum Beispiel mit Nutzung des Regenwassers vom Dach zum Betrieb der Toilettenspülung oder der Waschmaschine sowie zum Gartengießen geplant werden. Auch die Grauwassernutzung für Toiletten ist heute eine sehr zu empfehlende Wassertechnik, um teures Trinkwasser zu sparen bzw. wertvolles Trinkwasser zweimal zu verwenden.


Der Außenbereich des Hause und der Garten sollten ebenfalls schon in der Planung berücksichtigt werden, auch wenn dieser Bereich erst später komplett realisiert werden kann.

Hausbau Tipp: Außenanlagen und Gartenplanung

Bei der Planung des Hauses und des Grundstücks sollten die Außenanlagen und die Gartenplanung keinesfalls vernachlässigt werden. Schließlich sind sie das Erste, was Sie selbst und Ihre Besucher beim Betreten des Grundstücks wahrnehmen. Eine schöne Gestaltung der Außenbereiche kann nicht nur optisch überzeugen, sondern auch für mehr Lebensqualität sorgen.

Die vielfältigen Möglichkeiten reichen dabei von Terrassen und Veranden mit schönen Outdoor-Möbeln und Verschattungen, über das Anlegen eines Gartenteiches bis hin zu kreativen Beeten und Rasenflächen. Familien mit Kindern können eigene Spielbereiche integrieren und so das eigene Kinderparadies im Karten gestalten. Auch die Wahl der passenden Pflanzen ist wichtig, denn diese können zur Wärmedämmung beitragen, als Sichtschutz dienen oder bei Obstbäumen und Nutzpflanzen die eigene ungespritzte Früchte- oder Kräuterernte bieten. Wer eine individuelle und gut durchdachte Garten- und Außenplanung umsetzt, kann sein Haus damit aufwerten und gleichzeitig seine persönliche Wohlfühloase schaffen.

Fazit

Beim Hausbau ist es entscheidend, die richtigen Baustoffe unter Berücksichtigung von Wärmedämmung, Brandschutz und Feuchteregulierung zu wählen. Zudem sind eine sorgfältige Planung, eine genaue Budgetkontrolle und die Auswahl erfahrener Handwerker und Baubetriebe entscheidend. Regelmäßige Kommunikation mit dem Architekten und den Bauprofis sowie Flexibilität und Geduld helfen Ihnen dabei, ein solides und zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, sodass Sie sich auf lange Zeit in Ihrem neuen Zuhause wohlfühlen werden.

Bilder: aus pixabay.com und aus dem BauPraxis Bildarchiv
Beitrag: Lämmermann Systeme GmbH & Co. KG - 91126 Schwabach

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