Expertentipps zur Hausplanung und zum Hausbau: Erst denken dann planen

Basis aller Entscheidungen: tragbare Finanzierung entwickeln, Fördermittel einplanen, wie entwickeln sich Familie und Karriere? Konkrete Anregungen sammeln - Häuser besichtigen Grundriss entwerfen; Außenansicht - Baurecht.

Bauen heißt gut Planen von Anfang an
Foto: pixabay.com


Wer verreisen möchte, sollte in etwa wissen wo hin - andernfalls sieht er in der Angebotsflut der Reise-Unternehmen kein Land. Ähnlich verhält es sich mit einer Familie, die bauen möchte: Noch ehe Haus-Kataloge angefordert werden oder gar ein Architekt ausgesucht wird, haben die künftigen Bauherren für sich selbst eine Reihe von Fragen zu klären. Bei der großen Investition Hausbau muss schließlich erst recht klar sein, wo die "Reise" hingehen soll. Denn: Ist der Plan genehmigt, können Feinheiten verändert werden, die Weichen sind dann aber gestellt.

Bau-Experten haben deshalb einige wesentliche Punkte zusammengetragen, die vorab zu klären sind.
Motto: Erst nachdenken, informieren und rechnen, dann planen.


Wichtige Punkte vor dem Hausbau

Beinahe jeder hat sein Traumhaus im Kopf - doch von der Idee zur Realität ist es ein weiter Weg. Um möglichst keine Fehler zu machen, die im Nachhinein viele Sorgen bereiten oder gar die Finanzierung in Frage stellen, haben wir einige Tipps zusammen gestellt.

Am Anfang steht ein ganz nüchterner Kassensturz: Was können wir uns leisten?, muss sich die Baufamilie fragen. Denn jedes Haus braucht ein stabiles finanzielles Fundament. Hier gilt es, einen Mittelweg zwischen Wollen und Können zu finden. Die Zahl der Räume, die Qualität der Ausstattung - alles muss durch den Finanz-Test. Zu einer ehrlichen Kalkulation gehört es auch, Phasen der Erwerbslosigkeit und Reserven dafür einzuplanen. Das heißt: Die Finanzierung sollte nicht auf "Kante genäht" sein, sondern Verdienstausfälle aushalten. Wichtig ist es auch, sich über staatliche Fördermittel, Darlehen und steuerliche Vergünstigungen zu informieren. Wichtig ist es auch, sich nicht blenden zu lassen. Diese sind lediglich eine Erleichterung, sie taugen nicht zur Finanzierung.

Eine wichtige Rolle in den Überlegungen spielt die Familienplanung. Für den Single stellt sich die Frage, ob und wann er eine Familie gründen will. Ehepaare sollten sich darüber klar werden, ob und, wenn ja, wie viele Kinder sie haben möchten. Ist bereits Nachwuchs auf der Welt, ist zu klären, wie lange Tochter oder Sohn noch mit den Eltern unter einem Dach wohnen möchte. Diese Überlegungen bestimmen die Größe des Hauses sowie den Zuschnitt der Räume. Ältere Bauherren sollten ihr Haus bereits barrierefrei planen. Eine wichtige Rolle spielt die absehbare berufliche Entwicklung. Sind Gehaltssteigerungen zu erwarten oder sinkt das Einkommen, weil der Renteneintritt erfolgt?

Im nächsten Schritt können konkrete Anregungen eingeholt werden. Verwandte und Bekannte geben oft weiterführende Tipps, haben Erfahrungen gemacht. Experten empfehlen, Neubaugebiete und Haus-Austellungen zu besuchen. Vom präferierten Bauunternehmer sollte sich die Baufamilie bereits erstellte Häuser zeigen lassen. Denn erst wenn man vor oder in einem Haus steht, werden Dimension und Gestaltung begreifbar. Architektonische Computerprogramme sind zwar praktisch, geben meist aber nur einen eindimensionalen Blick auf das neue Haus. Eine auf Erfahrungen basierende Grundvorstellung ist dagegen ein guter Ausgangspunkt für Gespräche mit dem Architekten.

Wichtig sind im Weiteren die Raumaufteilung sowie die Außenansicht des Hauses. Bei der Konzeption des Grundrisses sind viele Punkte zu beachten. So sollten die Wohnräume und Lebensräume der Sonne zugewandt sein, um solare Wärmegewinne zu ermöglichen. Im Norden können Küche und Gästetoilette untergebracht werden. Bad und Toilette sollten beieinander oder übereinander liegen, um die Kosten für die Leitungen gering zu halten. Genauso wichtig wie die Innengestaltung ist die Fassade. Oft sind Vorgaben durch kommunale Bebauungspläne zu beachten, die etwa die Farbe der Dacheindeckung betreffen. Verzichtet werden sollte auf hervorstehende Elemente, wie Balkone und Gauben. Diese erhöhen die Baukosten und steigern als Wärmebrücken den Energieverbrauch. Experten warnen davor, von einer schönen Optik geblendet, "Schattenseiten" zu übersehen.

Lesen Sie auch diesen Artikel mit wertvollen Informationen zum Hausbau: >> 25 Tpps zum Hausbau

Checkliste Immobilien-Kauf

Nicht jeder will oder kann sein Eigenheim neu bauen. Viele Menschen kaufen ein bestehendes Gebäude und bauen anschließend um, renovieren das Haus oder können im Idealfall sogar gleich einziehen. Immobilienkäufer, die ein Bestandshaus kaufen, sollten folgende Punkte beachten:

Diese Unterlagen geben Auskunft über Gebäude, Grundstück und Zustand, wenn Sie eine bestehende Immobilie kaufen wollen:

• Baupläne – Grundriss, Schnitte,
• Ansichten (inkl. Um- und Anbauten)
• Bebauungsplan / Lageplan (Grenzabstände
• Wegerechte, Anbaumöglichkeiten)
• Entwässerungs- und Installationspläne
• Grundwasserspiegel, Leitungsverlauf
• Handwerker- und Brennstoffrechnungen
• Gebäude-Energieausweis
• Wärmeschutznachweise

Vor Ort sollten Sie folgende Details am Immobilien-Objekt prüfen:

• Grundstück
• Größe
• Grenzsteine
• Dach
• ausreichend gedämmt?
• Entwässerung funktionstüchtig?
• Ausbau möglich?
• Wände / Decken / Keller
• Dämmstandard eingehalten?
• Feuchtigkeit
• Risse
• Fenster und Türen
• Wärmeschutz gewährleistet?
• Rollläden, Einbruchschutz
• Elektro- und Wasserleitungen
• Alter und Zustand
• separate Sicherungen (z. B. FI-Schalter)
• Heizungsinstallation
• Zentralheizung
• Alter und Verbrauch

Fachwerkhaus mit Ziegel Steildach
Foto: pixabay.com

  Baupraxis Link Tipp

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Baustellen-Einrichtung: Was brauche ich wofür genau?

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