Welche Bautrends werden die Zukunft besonders prägen? Wer das wissen möchte, muss sich die drängenden Themen unserer Zeit vor Augen führen. Vom Klimawandel über Nachhaltigkeit, Rohstoffknappheit bis hin zu Krisen – heutige Bautrends sind häufig eine Antwort auf diese Entwicklungen.
Bautrends der Zukunft - andere Materialien, energieefizient und digital geplant und umgesetzt.
1. Virtuell ist ein Muss
Bevor wir über konkrete Bautrends sprechen, müssen wir uns eines Phänomens bewusst werden: Die Digitalisierung. Sie hat in den letzten Jahren große Veränderungen mit sich gebracht und einen großen Einfluss auf verschiedenste Bereiche ausgeübt. Von Jobkonferenzen mit Zoom, Amazon Prime Bestellungen oder sogar Ausbildung an Unis – vieles geschieht heute virtuell.
Das Technologieunternehmen Meta Platforms hat mit dem neuen Namen tektonische Änderungen angekündigt, und zwar nicht nur im Bereich von Sozialmedien. Die Welt ist virtuell geworden und die Bauindustrie folgt diesem Trend.
Von der Planung, über die Errichtungen bis hin zum Betrieb von Gebäuden drückt Software verschiedenen Prozessen rund um Bauvorhaben seinen Stempel auf. Ein Beispiel sind BIM Viewer, mit welchen Bauunternehmen nicht nur Gebäude und die darin verbauten Elemente, sondern auch die dazugehörigen Abläufe und andere Fakten sichtbar machen.
Doch nicht nur die am Bauprozess beteiligten Unternehmen profitieren von der fortschreitenden Digitalisierung, sondern auch deren Kunden. Dabei geht es nicht nur um eine reine Onlinepräsenz; immer mehr Unternehmen ermöglichen Kunden die virtuelle Besichtigung von Projekten. Statische Webseiten zählen dabei zum Standard. Webapps, die es ermöglichen, dass Kunden ihr neues Haus virtuell erleben können, sind die Zukunft.
2. Energieverbrauch auf das Minimum reduzieren
Energieeffizienz ist in allen Branchen unausweichlich und auch kein neuer Bautrend an sich. Trotzdem gilt: sich über Energieverbrauch während des Bauprojekts (und auch danach) Gedanken zu machen, ist zukünftig das A und O.
Kunden sind sich des Energie- und Materialienverbrauchs im Bau sehr bewusst und legen großen Wert auf einen ökonomischen und nachhaltigen Prozess. Dieser Trend hat sich in den letzten 10 Jahren verstärkt, vor allem bei jüngeren und naturbewussteren Eigenheimkäufern. Man schafft sich nicht nur ein Heim, in dem man sich wohl fühlt – sondern versucht auch, in positivem Einklang mit der Umwelt zu leben.
Nachhaltige Baustoffe (lokal gewonnen und weiterverarbeitet), kleinere Wohnflächen, weniger Haustechnik, alternative Energiequellen für die Beheizung - dieser Trend ist natürlich eng mit dem Bewusstsein für den Klimawandel verbunden.
Outdoor Wohnbereiche werden auch in der Stadt wichtiger - ausgestattet mit guten Möbeln, attraktiven Pflanzkübeln und echter Wohlfühlatmosphäre.
3. Drinnen soll draußen sein
Was mit dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit oft einhergeht, ist die Tendenz vieler Hausbesitzer, stärker mit der Natur verbunden zu sein. Das drückt sich darin aus, dass für viele der eigene Garten immer wichtiger wird. Der Garten wird dabei immer mehr zum Wohnraum im Freien. Ausgestattet mit Möbeln und allem, was man von einem Zimmer im Haus erwarten würde.
Möglichkeiten zur Realisierung dieses Trends sind endlos und richten sich nach den jeweiligen Gegebenheiten. Sogar der kleinste Wohnraum kann durch die Implementierung von Outdoor-Konzepten eine Oase im Freien werden. So sind zum Beispiel großzügig begrünte Balkone in Großstädten auf dem Vormarsch, da sie für viele Menschen eine günstige Möglichkeit darstellen, eine naturnahe Erholungszone zu schaffen.
4. Flexible Mehrzweckräume und Homeoffice
Wir haben schon erwähnt, dass die Krisen in den letzten paar Jahren eine drastische Änderung bezüglich unseres Wahrnehmens von Wohnbereichen verursacht hat. So ist auch das Homeoffice ein fixer Bestandteil unserer Häuser und Wohnungen geworden. Viele Hausbesitzer legen darum sehr großen Wert auf die Möglichkeit, die Zimmer, die sie zur Verfügung haben, als Mehrzweckräume zu betrachten.
Natürlich ist es nicht immer möglich, diesen Trend in die Realität umzusetzen. Viel hängt von den Umständen vor Ort ab. Aber mit ausreichend Kreativität sind der Planung, Gestaltung und Realisierung von flexiblen Räumlichkeiten wenige Grenzen gesetzt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Schaffung von Mehrzweckräumen immer eine einfache Sache ist. Vor allem die Gestaltung von Homeoffice-Räumen in kleineren Wohnungen verursacht oft Stress, da die Grenze zwischen Heim und Büro verschwimmt. Eine visuelle Separation ist oft die einfachste Lösung hier.
5. Organische Designs
Und da wir schon beim Thema Kreativität sind, wollen wir an dieser Stelle unbedingt auch einen weiteren Bautrend erwähnen. So sind Ecken und Kanten aktuell passé. Stattdessen wollen viele Hausbesitzer organische und natürliche Formen.
Bögen und Kurven geben der oft rauen und harten Form von Häusern mehr Weichheit. Klare Kanten und Linien, wie sie in den letzten Jahrzehnten ein Muss waren, werden heute durch subtile Naturton Farben und geschmeidige Designlinien ersetzt.
6. Minimalismus auf dem Rückzug
Minimalismus zählt seit langer Zeit zu einem der wichtigsten Prinzipien in Architektur und Bau – zahlreiche kastenförmige Häuser sind der Beweis. Das ist nicht ohne Grund so. Als simples und unaufdringliches Designprinzip bot der Minimalismus in den letzten 10 bis 15 Jahren viele Vorteile.
Neue Generationen aber neigen sich langsam weg von diesem Trend. Spielerische Formen, Muster und andere Elemente sind wieder stärker an neuen Gebäuden zu sehen. Zwar sind viele neue Hausbesitzer müde vom Minimalismus, was aber nicht heißt, dass überschwängliche und barocke Formen das große Revival erleben. Stattdessen sehen wir eine gesunde Mischung aus beiden Trends entstehen – rohstoff- und energiesparende und damit einfache Bauweisen verbunden mit spielerischen Elementen, die das Wohnerlebnis aufwerten.
Im Bautrend: Rohstoff- und energiesparende und damit einfache Bauweisen verbunden mit spielerischen Elementen, die das Wohnerlebnis aufwerten.
(Bilder: www.unsplah.com und www.pixabay.com)
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