Tipps für die besten und sicheren Kellerabdichtungen

Sichere Methoden, um Ihren Keller rundum zuverlässig auf lange Sicht abzudichten und vor schädlichem Wassereinfluss zu schützen.

Kellerabdichtung gegen Feuchtigkeit
Bild CIMG 8295 - Hohlwandabdichtung, Keller (ProElast)


Wenn Sie Ihren Keller abdichten wollen, gibt es einige Techniken, um den Raum sicher vor Flüssigkeit, Wetter und Korrosion zu gestalten. Vor allem Abdichtungen gegen den Eintritt von Wasser erfordern besondere Mittel, um Decke, Wände und Boden konsequent abzudichten. Häufige Gründe für undichte Kellerräume sind Überflutungen durch geplatzte Rohre oder Unwetter, steter Regenwassereinfluss oder ein ansteigender Grundwasserpegel.

Folgende Tipps sollen Ihnen helfen, Ihren Keller künftig perfekt gegen Nässe und Wassereinfluss abzudichten.

WU-Beton

Eine der sichersten und konsequentesten Abdichtungen Ihres Kellers erreichen Sie mit WU-Beton. Dieser solide Stoff ist absolut wasserundurchlässig und hält auch hohen Belastungen wie großem Wasserdruck souverän stand. Zudem ist WU-Beton wenig anfällig für Risse und Korrosionen. WU-Beton steht für "WasserUndurchlässiger Beton".

Weiße und schwarze Wannen

Wenn Sie sich für einen Betonkeller entscheiden, unterscheidet der Fachmann dabei zwischen einer weißen und schwarzen Wanne. Das besagt nichts weiter als die jeweilige Betonart. Bei der weißen Wanne wird der erwähnte WU-Beton im Keller als eine Art abgeschlossene Wanne verlegt. Alle Wände und der Boden sind dabei fugendicht abgeschlossen und lassen kein Wasser herein. Diese stabile Wannenform wird insbesondere bei drückendem Wasser im Keller eingesetzt.

Zusätzliche Stabilisierung wird durch die Verwendung von Kunststoff- und Metallstreifen an Ecken und kritischen Stellen erreicht. Wird anstelle des WU-Betons ein anderes Material gewählt, spricht man häufig von einer schwarzen Wanne. Dabei werden häufig ein Bitumenanstrich oder Kunststofffolien aus – oft schwarzem – Polyethylen gewählt, daher der Name.

Problemzone Betonaußentreppen

Viele Bewohner schätzen sich glücklich, wenn sie eine Betonaußentreppe zu ihrem Keller haben. Sperriges Material oder Werkzeuge müssen nicht durch das Haus getragen werden, sondern gelangen darüber schnell und komfortabel in den Keller. Allerdings ist bei solchen Bauten viel Sorgfalt nötig!

Von der Türschwelle über die Stufen bis zum Treppenhals bieten sich viele Problemzonen, die durch ihre Bauweise und langfristige Korrosion Wassereintritt ermöglichen. Hier ist eine kompakte Bauweise, ähnlich die der Wanne, zu empfehlen und eine fachmännische Abdichtung aller Ecken, Kanten und Übergänge vonnöten.

Betonkellerschächte

Eine ebenfalls zuverlässige Lösung sind Betonkellerschächte bzw. Betonlichtschächte. Dabei wird der Keller mit Fertigteilen aus Beton ausgestattet, die auch Platz für Türen und Kellerfenster lassen. Oft werden dabei Glasfaserbeton und Dämmschalen verwendet. Die Lichtschächte verfügen ebenfalls über eine hohe Druckfestigkeit und Belastbarkeit, bieten aber auch Möglichkeiten für die Integration von z.B. Belüftungsschächten und Notausstiegen.

Flexible Abdichtungen

Wenn Sie kleinere, schnellere und flexible Lösungen für die Abdichtung Ihres Kellers bevorzugen, finden Sie ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten. Noppenfolien sind ebenso populär wie Kautschukmatten, weil Sie sich gerade bei Rissen und Fugen maßgeschneidert anpassen lassen. Häufig werden diese weichen Dichtstoffe in Verbindung mit einem Bitumenanstrich gewählt, um eine größtmögliche Dichte zu erreichen.

Ebenfalls sehr empfehlenswert sind Systeme wie ProElast und InnoElast von B.T. innovation, mit denen Sie vor allem Fugen, Ecken, Risse und Kanten zuverlässig abdichten können. Arbeitsfugen lassen sich komfortabel mit SynkoElast wasserdicht abschließen, und mit dem System FlächenElast werden vor allem Flächen und Fugen langfristig versiegelt.

Mit diesen Techniken und Materialien stehen Ihnen viele sichere Methoden zur Verfügung, um Ihren Keller rundum zuverlässig auf lange Sicht abzudichten und vor schädlichem Wassereinfluss zu schützen.



Detail-Informationen zum Thema Kellerabdichtung auf Mauerwerk

Keller-Abdichtung gegen Feuchtigkeit: Hier ist die wichtigste Sicherheitsmaßnahme sorgfältige Arbeit bis ins Detail.

Oftmals ist die Außenabdichtung der Kellerwand unzureichend ausgeführt. Auch wenn die Außenwand mit Bitumenmasse gestrichen wurde, ist das noch kein Garant für dauerdichte Wände auf Dauer. Wenn erst einmal das Erdreich angeschüttet wurde und die ersten Regengüsse niederprasseln, dann wird oft die Sparmaßnahme bei der Kellerabdichtung zum längerfristigen Sorgenpaket und zum echten Bauschaden!

So geht die richtige Abdichtung der Kellerwand zum Beispiel auf Ziegelmauerwerk:

1. Bitumenmasse auf die trockene und gereinigte Kellerwand aufstreichen. Auch "Mörtelnasen" (vorstehender Mörtel) muß abgekratzt sein, bevor man die schwarze Dichtungsmasse aufstreicht. Die Wand-Beschichtung muß - je nach Lastabhängigkeit, Fabrikat und Gebrauchsanweisung - in mehreren Schichten aufgetragen werden. Anschlüsse zu Kellerfenstern, Ecken und Nischen im Mauerwerk müssen besonders fachgerecht und sorgsam abgedichtet werden. Besonders kritische Stellen sind Leitungsdurchführungen (Strom / Wasser / Telefon).

2. Unten am Fuße der Wand muß eine "Hohlkehle" zum Fundament angebracht werden, damit das Wasser sauber nach außen ablaufen kann. Auch hierüber geht die lückenlose Abdichtung (siehe Bild unten).

Kellerabdichtung am Ziegelmauerwerk
3. Nach Trocknung der Bitumenbeschichtung muß eine flächige Schutzschicht (z.B. eine "Noppenfolie") an der Wand befestigt werden, bevor das Erdreich aufgeschüttet wird. (siehe Bild unten)

Drainage:
Unterhalb des Kellerdichtungssystems rund um das Fundament laufend befindet sich das Drainagerohr zur Aufnahme und zum Abführen der feuchtigkeit, die an der hauswand nach unten läuft. (siehe auch Info im BauPraxis Lexikon unter "D")

Die Noppen-Folie sorgt für Sicherheit: sie ist das Polster gegen scharfe Steine und dadurch verursachte Beschädigungen an der Abdichtungsschicht. Auch Wärmedämmplatten (Perimeterdämmung) sind geeignet, da diese gleich die Kellerwände noch zusätzlich gegen Wärmeverluste dämmen.
Wenn sich zum Beispiel der Boden setzt und nur einige cm verrutscht, können Beschädigungen auftreten, die im Laufe der Zeit Feuchtigkeit durchlassen. Dies soll ein richtig engebrachtes und ordentlich aufgebautes Kellerdichtungssystem verhindern!

Kellerabdichtung am Ziegelmauerwerk
Eine "Gleitfolie" über der Noppenfolie dient hier als zusätzliche Sicherheit, bevor das Erdreich angeschüttet wird.
Achtung: Verdichten mittels Rüttelmaschine direkt am Haus ist gefährlich, denn die starken Schwingungen könnten zu Beschädigungen führen!

4. Deshalb sollte der Bauherr darauf achten, daß mindestens 10 bis 15 cm feiner Sand an der Kellerwand aufgeschüttet wird, bevor grober Kies und Erdreich kommen.

Hier gilt: Lieber einmal ordentlich arbeiten und etwas mehr investieren, bevor der Keller in der Erde "verschwindet" als später mit hohem Bau- und Finanz-Aufwand alles freilegen zu müssen um Feuchtigkeits-Schäden zu reparieren!

Massiver Hauskeller im Bau
Bild: Wer einen hochwertigen Keller beim Bau mit einplant, profitiert langfristig von mehr Wohnkomfort und Raum im Haus. (Foto: Xella Ytong Porenbeton/Massiv Mein Haus)


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