Besonders im Winter kann es schnell dazu kommen, dass sich an Wänden Schimmel bildet. Dies ist häufig auf falsches Lüften zurückzuführen. Abgesehen von den ästhetischen Aspekten ist Schimmel in der Wohnung gefährlich für die Gesundheit der Bewohner; vor allem Kinder sind bedroht.
Richtig Lüften: Mehrmals täglich sollte man bei niedrigen Temperaturen daher für einen ausreichenden Luftaustausch sorgen und die Fenster weit öffnen, wenn das Gebäude keine automatische Wohnraumlüftung besitzt. (Bild von Pexels auf Pixabay.com)
Luftfeuchtigkeit nicht über 65 %
Damit sich in der kühlen und feuchten Jahreszeit kein Schimmel bilden kann, ist es wichtig, dass man richtig lüftet. Mehrmals täglich sollte man bei niedrigen Temperaturen daher für einen ausreichenden Luftaustausch sorgen, wenn das Gebäude über keine automatische Wohnraum-Lüftungsanlage verfügt. Es reicht dabei nicht aus, wenn man das Fenster im Wohnzimmer auf Kipp stellt – so kann die Luft nicht zirkulieren. Möglichst mehrere Fenster in den Wohnräumen sollten für einige Minuten gleichzeitig weit geöffnet werden, damit die Luft ausgetauscht wird. Entgegen der vorherrschenden Meinung sind nicht nur Altbauten häufig von Schimmel betroffen, immer öfter ist er auch bei Neubauten festzustellen.
Wichtig ist außerdem, dass es in der Wohnung warm genug ist. Auch im Winter sollte in jedem Raum eine Temperatur von mindestens 17 Grad herrschen. Hat man für einige Minuten richtig gelüftet, ist es vorerst in den Räumen relativ kühl. Wenn sich die Luft jetzt durch die Heizung langsam erwärmt, nimmt sie bei diesem Prozess Luftfeuchtigkeit auf. Dem Schimmel wird dadurch quasi seine Nahrung entzogen. Bedenken muss man aber, dass die Luftfeuchtigkeit in bewohnten Häusern immer wieder gesteigert wird: Atemluft, Schweiß, Pflanzen und Kochen sorgen dafür, dass Feuchtigkeit in die Umgebung abgegeben wird.
Experten raten dazu, dass die Luftfeuchtigkeit in Wohnung oder Haus 65 % nicht übersteigen soll. Ideal wären Werte zwischen 40 und 60 Prozent. Um herauszufinden, wie es in den eigenen vier Wänden aussieht, kann man mit einem Hygrometer messen, der die Luftfeuchtigkeit bestimmt. Für wenig Geld ist dieser im Elektronikhandel oder im Baumarkt erhältlich.
Zusätzliches Lüften bei hoher Luftfeuchtigkeit notwendig
Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, sollte man sofort mit dem richtigen Lüften beginnen, damit Schimmel keine Chance hat. Zimmer, die man tagsüber nicht benutzt und nicht heizt, wie zum Beispiel das Schlafzimmer oder ein Gäste-WC, sollten verschlossen sein, damit kein ungewollter Wärmeverlust stattfinden kann. Bevor man schlafen geht, sollte man allerdings einmal kräftig durchlüften, da sonst über Nacht sich zu viel Feuchtigkeit ansammeln würde. Hat man gekocht oder geduscht, empfiehlt es sich, das Fenster in Küche oder Bad für einige Minuten weit zu öffnen, um die zusätzliche Feuchtigkeit nach außen entweichen zu lassen. Stehen an den Außenwänden große Schränke oder hängen dort große Bilder, achtet man darauf, dass mindestens fünf Zentimeter zur Wand bestehen, damit Luft hinter den Möbeln oder Bilder zirkulieren kann.
Auch die Beschaffenheit des Fensters kann eine Rolle spielen. So lassen sich zum Beispiel moderne Kunststofffenster oft ohne größere Eingriffe nachrüsten.
Beim Kochen wird viel Dampf und Luftfeuchtigkeit erzeugt. Lüften ist daher sehr wichtig, um die feuchte Luft und die Gerüche aus der Küche nach draussen zu lassen. (Bild von Jona auf Pixabay.com)
Schimmel selbst entfernen
Ist das "Kind jedoch bereits in den Brunnen gefallen" und hat man Schimmel entdeckt, steht außer Fragen, dass er so schnell wie möglich entfernt werden muss, da es sonst zu gesundheitlichen Schäden kommen kann. Besonders Kinder mit feinen Strukturen der Lunge sind gefährdet, an einer chronischen Bronchitis oder Asthma zu erkranken. Ist eine ganze Wand mit Schimmel befallen, sollte man eine Fachfirma informieren. Häufig ist hier ein Fehler in der Dämmung vorhanden, sodass die Bildung nicht auf das falsche Lüften zurückzuführen ist.
Hat man lediglich in der Zimmerecke etwas Schimmel oder sind im Badezimmer Fugen oder Silikondichtungen von Schimmel befallen, kann man selbst aktiv werden. Das Gesundheitsamt Bremen rät dann zu folgendem Vorgehen:
Die Türen zu anderen Räumen sollten bei der Beseitigung immer geschlossen und Fenster des betroffenen Raums weit geöffnet sein, damit die Schimmelsporen nach außen entweichen können.
Damit man selbst geschützt ist, ist es wichtig, dass man Haushaltshandschuhe anzieht. Um sicher zu gehen, sollte man außerdem eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille aufziehen. So ist man zum einen gegen die Schimmelsporen, zum anderen gegen Spritzer geschützt.
In der Apotheke erhält man 70 bis 80-prozentigen Alkohol oder Spiritus, mit dem man einen Lappen tränkt und die befallene Wand damit vorsichtig abwischt. Da Alkohol die Atemwege reizen kann, sollte er nur verwendet werden, wenn man ausreichend lüften kann. Sonst ist normaler Haushaltsessig vorzuziehen.
Die befallene Tapete sollte auf jeden Fall entfernt und im Restmüll entsorgt werden. Außerdem rät das Gesundheitsamt, nach einer solchen Aktion den ganzen Raum sorgfältig zu saugen und glatte Flächen feucht abzuwischen.
Ändert man im Anschluss sein Lüftungsverhalten nicht, wird der Schimmel immer wieder kommen.
Wenn Fenster ständig nass sind und Wassertropfen an den Scheiben sichtbar sind, dann ist bei fehlendem Lüften der Schimmel schnell zur Stelle - besonders im Bad und in der Küche! (Bild von Lars Plöger auf Pixabay.com)
Ein Beitrag von Fenster.de GmbH, www.Fensterhandel.de, 57290 Neunkirchen
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