Bei einem Holzherd denken viele an ein anderes Jahrhundert zurück – schließlich wurde jahrhundertelang mit Holz im Ofen Essen zubereitet. Doch auch heutzutage stellt der Holzherd eine ideale Kochmethode für Liebhaber des Traditionellen dar. Neue Modelle integrieren modernste Technik mit den Vorteilen dieser bewährten Tradition, sodass das rustikale Küchengerät wieder Anklang bei modernen Köchen findet. Welche Vorteile der Holzherd mit sich bringt, für wen er geeignet ist und wie genau er funktioniert, zeigt dieser Artikel.
Bild: Ein echter Holzherd in der Küche verleiht dieser eine ganz besondere Note. Liebhaber schätzen das Ritual vom Holz anzünden bis hin zum Asche entleeren plus der Vorteile der modernen Herdtechnik zum Kochen. (Foto von Juan Gomez auf unsplash.com)
So funktioniert ein moderner Holzherd
Der Holzherd stellt in der Welt der Kochgeräte eine Besonderheit dar – er funktioniert gänzlich ohne Strom oder Gas. Seine Funktionsweise basiert auf der traditionellen Methode der Holzverbrennung, eine Eigenschaft, die ihm gegenüber modernen Gas- und Elektroherden signifikante Vorzüge verleiht.
Charakteristisch für den Holzherd ist die integrierte Brennkammer. Hier wird Holz platziert und entzündet, wodurch Wärme erzeugt wird, die schlussendlich zum Kochen genutzt wird. Diese Eigenheit macht den Holzherd zu einer exzellenten Wahl für Orte, die fernab der üblichen Stromnetze liegen, wie abgeschiedene Hütten oder rustikale Gartenhäuser. Aber auch bei Stromausfällen ist der Holzherd ein nützlicher Helfer – eine Eventualität, die in unserer modernen Welt immer noch von Zeit zu Zeit auftreten kann. Doch das sind längst nicht die einzigen Vorteile dieser Herdart – dazu später mehr.
Die Kochfläche eines Holzherdes besteht aus einer Platte, die gleichmäßig beheizt wird und sich damit deutlich von den punktuell erhitzten Zonen eines Elektroherdes unterscheidet. Diese großzügige und vielseitige Kochfläche ermöglicht es, mehrere Töpfe und Pfannen gleichzeitig zu verwenden und diese flexibel auf der Platte zu positionieren.
Die Temperaturkontrolle des Holzherdes erfolgt dabei meist durch präzise Luftregler. Eine erhöhte Sauerstoffzufuhr führt zu intensiverer Hitze, während auch die Holzmenge einen direkten Einfluss auf die Temperatur hat.
Im Vergleich zu einem Ceranfeld erreicht der Holzherd in der Regel höhere Temperaturen. Dies vereinfacht das schnelle Anbraten von Speisen – erfordert jedoch auch eine gewisse Übung beim Warmhalten der Gerichte. Um die Temperaturkontrolle zu vereinfachen, sind viele Modelle mit einem Thermometer ausgestattet, was dem Nutzer ermöglicht, die Hitze präzise zu überwachen und anzupassen.
Kann man mit einem Holzherd auch backen?
Neben dem Kochen bieten einige Modelle des Holzherdes auch die Möglichkeit zum Backen: Dazu sind sie mit einem speziell konstruierten Backfach ausgestattet, das die Hitze des Feuers nutzt, um einen gleichmäßigen Warmluftstrom zu erzeugen. Diese Funktionsweise ist ideal für das Backen von Gebäck und anderen kulinarischen Köstlichkeiten und überzeugt so manchen Profi- und Hobbybäcker, die deshalb überwiegend einen Holzherd nutzen.
Diese Vorteile hat die traditionelle Kochmethode
Ein Holzherd verleiht der modernen Küche – sei es in einem privaten Haushalt oder einem Gourmet-Restaurant – eine einzigartige Note. Indem er traditionelle Kochmethoden mit zeitgemäßem Design und Funktionalität verbindet, erfüllt er eine ganze Reihe an Bedürfnissen. Auch ästhetische Vorlieben bei Küchengeräten lassen sich problemlos mit einem Holzherd vereinbaren: Mittlerweile gibt es eine breite Auswahl an Modellen, die von eleganten Glaskeramik-Kochfeldern bis hin zu minimalistischen Designs reichen. Doch die Vorteile des Holzherds gehen weit über sein ansprechendes Design hinaus:
- Einzigartige Kochatmosphäre: Der Holzherd kreiert eine unvergleichliche Atmosphäre in der Küche, unterstrichen durch das sichtbare Spiel der Flammen. Er bringt nicht nur Wärme in den Raum, sondern macht die Küche zu einem gemütlichen Familientreffpunkt, besonders in kälteren Monaten.
- Klimaneutrale Energie: Der Holzherd ist schnell einsatzbereit und verbraucht nur wenige Holzscheite pro Stunde, was nachhaltiges Heizen mit geringen Kosten ermöglicht. Holz als Brennmaterial ist klimaneutral, da es nur so viel CO2 freisetzt, wie der Baum während seines Lebens aufgenommen hat.
- Moderne Kochflächen: Heutige Holzherde bieten Kochflächen aus Stahl oder Ceran, ähnlich wie bei Elektroherden, was die Wärmeverteilung und die Zubereitung von Speisen deutlich erleichtert.
- Individuelle Temperaturregelung: Durch unterschiedliche Temperaturzonen auf der Kochplatte kann man flexibel zwischen verschiedenen Garmethoden wechseln. Direkt über der Feuerstelle ist die Hitze am größten, ideal zum Braten, während die Ränder sich perfekt zum langsamen Garen oder Warmhalten eignen. Viele Modelle verfügen über ein Backrohr mit Temperaturanzeige, was das Backen von Brot und anderen Leckereien zu einem ursprünglichen und natürlichen Erlebnis macht.
(Grafik/Bildkomposition von Thomas Grotenclos)
So wird ein Holzofen betrieben
Zunächst ist es wichtig, einen Rauchgasanschluss und einen Schornstein zu haben, um die bei der Holzverbrennung entstehenden Gase sicher abzuleiten. Die genauen Anforderungen variieren je nach Herdmodell und Wohnort – daher ist eine Absprache mit einem Schornsteinfeger vor dem Kauf unerlässlich.
Das Anzünden des Holzherdes folgt einem nostalgischen Ritual, ähnlich dem bei unseren Großeltern: Zuerst wird ausreichend Anzündholz zusammen mit einem oder zwei Anzündern platziert, gefolgt von kleineren Holzscheiten. Sobald diese lichterloh brennen, können größere Holzstücke hinzugefügt werden. Ein eingebautes Thermometer und ein Schauglas helfen dabei, die Temperatur zu überwachen und den Verbrennungsprozess in der Brennkammer zu beobachten. Wenn die Holzscheite zu glühen beginnen, ist es Zeit, weiteres Holz nachzulegen.
Die Konstruktion von Küchenherden ist speziell für eine effiziente Wärmespeicherung ausgelegt. Ein nützlicher Tipp zur Temperaturregelung ist, häufiger kleinere Holzstücke nachzulegen, anstatt zu große Scheite zu verwenden. Dies hilft, die ideale Temperatur konstant zu halten. Wer Zugang zu einem Privatwald hat, kann frisches Astholz als eine ideale Quelle für Brennmaterial nutzen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die Holzstücke eine Restfeuchte von unter 20 % aufweisen – ansonsten brennt das Holz nicht gut.
Fazit
Heutige Holzherde erleben eine Renaissance in der modernen Küche. Ihre Beliebtheit verdanken sie der Kombination traditioneller Heizmethoden und zeitgemäßem Komfort. Ausgestattet mit Thermometern und Schaugläsern, erleichtern sie den Übergang zu dieser natürlichen Art des Heizens und Kochens. Kleinere Modelle, selbst ohne eingebauten Backofen, erweisen sich als hervorragend zum Braten, Kochen und Warmhalten.
Die größeren Varianten bieten ideale Bedingungen für das Backen, Überbacken und Schmoren von köstlichen Gerichten. Darüber hinaus verleihen Holzherde jedem Raum eine warme, rustikale Ästhetik, die sowohl in traditionelle als auch in moderne Küchendesigns harmonisch integriert werden kann. Wer also eine stilvolle und gemütliche Art des Kochens bevorzugt und dennoch nicht auf Effizienz verzichten möchte, sollte über die Anschaffung eines modernen Holzherds definitiv nachdenken.
Bild: Ein echter Hingucker und eine Art des traditionellen Kochens: der echte Holzherd in exklusivem Design. (Foto von s-tsuchiya auf unsplash.com)
Dieser Beitrag in BauPraxis ist von www.trustfactory.de & www.feuerdepot.de
BauPraxis Link Tipp
Dachgeschoss-Ausbau: Tipps für eine Küche mit Dachschräge und viel Stauraum
Die Küche ist einer der zentralsten Räume jeder Wohnung. Eine Dachschräge sorgt hierbei für mehr Gemütlichkeit, stellt aber auch eine Herausforderung in Sachen Küchenstauraum dar. Wie man das Meiste aus einer kleinen Küche mit Dachschräge herausholen kann, zeigen wir in diesem Artikel.