Die Planung einer neuen Kücheneinrichtung ist eine wunderbare Chance, einen der wichtigsten Räume in Ihrem Zuhause an Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Denn das Endergebnis soll nicht nur gut aussehen, sondern auch durch Funktionalität und Qualität überzeugen. Hier finden Sie einige Tipps, die Ihnen dabei helfen, ihre Küche gleichzeitig chic und alltagstauglich zu gestalten.
Bild: Moderne lichte Küche mit viel Platz, Naturstein-Arbeitsplatte, Induktions-Kochfeld und Backofen in bequemer Arbeitshöhe. (Bild von Anna Lisa auf Pixabay.com)
Neue Küche einbauen: Das richtige Maß finden
Für ein funktionales Küchenstudio muss die Ergonomie bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden.
Die Arbeitshöhe der Küche sollte so ausgerichtet sein, dass Sie alle Bewegungen leicht und natürlich ausführen können, ohne sich ständig strecken oder beugen zu müssen. So minimieren Sie die Belastungen der Muskeln und Gelenke und verhindern unangenehme Verspannungen.
Berechnung der richtigen Arbeitshöhe:
Die ideale Arbeitshöhe hängt von verschiedenen Faktoren wie Körpergröße, Art der Küchenarbeiten sowie der bevorzugten Arbeitsposition ab. Als ungefähren Maßstab empfehlen Experten das Ellenbogenmaß: Der Abstand zwischen dem angewinkelten Ellenbogen und der Arbeitsplatte sollte idealerweise zwischen 10 und 15 Zentimetern betragen.
Der Kochbereich kann dabei etwa 25 Zentimeter niedriger ausfallen – hier kommt beim Kochen die Höhe der Pfannen und Töpfe hinzu. Die Spüle kann hingegen etwas höher liegen. Es macht also wenig Sinn, sich einfach eine Küche mit Standardmaßen einzubauen, die nicht auf die individuelle Größe der Nutzer eingerichtet ist.
Küchen-Sonderlösungen für große und kleine Menschen
Standardgemäß liegt die durchschnittliche Arbeitsplattenhöhe zwischen 85 und 95 Zentimetern. Wer jedoch eine Körpergröße von 1,80 Meter überschreitet, kann hier problemlos 20 Zentimeter draufrechnen und eine Arbeitshöhe von 105 bis 115 Zentimetern anstreben. Genau umgekehrt verhält es sich bei Menschen mit einer geringen Körpergröße – hier bieten sich niedrigere Arbeitsplatten- und Schrankoptionen an.
Bild: Praktische kleine Küche mit integrierter Frühstücksbar in bequemer Sitzhöhe. (Bild von Stefano Ferrario auf Pixabay.com)
Küchen-Stauraum: Clevere Schranklösungen
Küchenschränke sollten natürlich nicht nur einen stylischen Eindruck vermitteln, sondern auch ausreichend Stauraum für Kochequipment und Geschirr bieten. Zusätzlichen Stauraum bieten beispielsweise Oberschränke. Diese können jedoch schnell zur Stoßgefahr werden, wenn die Türen nach der Benutzung nicht sofort geschlossen werden. Abhilfe schaffen alternative Türsysteme, beispielsweise Faltlifttüren, die sich nach oben öffnen lassen, oder selbstschließende Türmechanismen.
Küchen-Schubladen: Besondere Schließ- und Öffnungsmechanismen bieten sich darüber hinaus auch für Ausziehschubladen in der Küche an. Mechanische oder elektrische Lösungen lassen sich auch dann bedienen, wenn gerade mal keine Hand frei ist, und anschließend geräuscharm und stoßgedämpft schließen.
Auch die Höhe der einzelnen Schubladen ist wichtig, wenn größere Töpfe oder technische Geräte darin gut Platz finden sollen.
Licht in der Küche: Die ideale Beleuchtung
Das Lichtkonzept in der Küche kann je nach Einrichtung sehr unterschiedlich aussehen und wirken. Einige allgemeine Tipps können jedoch bei der Planung helfen: Kombinieren Sie direkte Lichtquellen direkt über der Arbeitsfläche (für gute Sichtbarkeit beim Arbeiten) und indirekte Lichtquellen in den Sitz- und Essbereichen (für eine gemütliche Atmosphäre).
Helles Licht im Arbeitsbereich sorgt für Sicherheit beim Schneiden und Bearbeiten von Obst und Gemüse und verhindert Verletzungen. Moderne und sehr kleine, blendfreie LED Lichtsysteme unter den Hängeschränken eignen sich sehr gut für die Ausleuchtung der Arbeitsflächen und bieten neutrales Licht (in weißer neutraler Lichtfarbe). Achten Sie bei der hängenden, freistehenden oder Wandbeleuchtung auf pflegeleichte Materialien, von denen sich Staub und schmierige, fettige Beläge leichter wegwischen lassen. In Sachen Helligkeit gelten in der Küche 300 Lumen pro Quadratmeter als Richtwert.
Bild: Das Beleuchtungskonzept einer Küche ist besonders wichtig, um gutes blendfreies Licht auf der Arbeitsplatte zu haben. (Bild von Eddie Lee auf Pixabay.com)
Arbeiten in der Küche: Arbeitsplatte aus Naturstein
Gerade die Arbeitsplatte muss in der Regel einiges aushalten können. Auch wenn eine Arbeitsplatte aus Holz optisch einiges hermacht, eignet sich der weiche Naturstoff deshalb nur wenig für eine langlebige Kücheneinrichtung. Stattdessen empfiehlt sich eine Arbeitsplatte aus Naturstein, Marmor oder Granit. Eine polierte Naturstein-Arbeitsplatte verträgt Hitze und auch Fett oder farbige Gewürze und ihre polierte glatte und unempfindliche Oberfläche lässt sich leichter und hygienischer reinigen. Aber Achtung – harte Kanten können hier schnell zum Sicherheitsrisiko werden.
Bild: Eine polierte Natursteinplatte ist zwar etwas teurer, aber Eleganz, Unempfindlichkeit und Pflegeleichtigkeit sprechen für diese Investition. (Bild von Shon Flaherty auf Pixabay.com)
Küchen-Sicherheit: (Kinder-)Sichere Einrichtung
Gerade für Familien mit kleinen Kindern steht Sicherheit in der Küche oft an erster Stelle. Wer sich für eine harte Steinarbeitsplatte entscheidet, sollte deshalb darauf achten, dass die Ecken entweder abgerundet oder durch einen Eckschutz gesichert werden, damit keine Verletzungsgefahr besteht. Auch eine spezielle Kindersicherung an den Unterschränken ist sinnvoll, um scharfe Küchengegenstände außer Reichweite der jüngsten Familienmitglieder aufzubewahren. Schubladen können sogar mit Fingerklemmschutz eingebaut werden.
Einschaltschutz für Herde und andere Küchen-Elektrogeräte sollten bei der Planung einbezogen werden. Ein Induktions-Kochfeld ist ebenfalls kindersicherer, da sich die Hitze erst entwickelt, wenn Töpfe auf der Herdfläche stehen. Bei der Planung der neuen Küche sollten Backofen oder Mikrowelle gleich in entsprechend sicherer und für Erwachsene rückenschonender Position eingebaut werden. Steckdosen sollten entsprechend hoch oder mit Schutzeinrichtungen gegen unbeabsichtigte Stromschläge versehen werden.
Bild: Ein Induktions-Kochfeld bietet nicht nur Vorteile beim schnellen punktgenauen Kochen und Braten, sondern ist auch sicherer als andere Kochoberflächen. (Bild von Luisa Kittner auf Pixabay.com)
BauPraxis Link Tipp
Küchenplanung für besonders individuelle Ansprüche
Wer keine Standard-Küche will, muss individuell planen. Sehr kleine oder große Menschen oder Personen mit Behinderungen brauchen meistens eine für sie maßgeschneiderte Küche. Was gibt es dabei zu beachten? Wie plant man richtig? Lesen Sie den BauPraxis Beitrag!