Elektroauto mit eigenem Solarstrom laden – wie geht das?


Die Kombination von E-Auto und Solarenergie bietet Hauseigentümern eine kostengünstige Möglichkeit, ihr Fahrzeug mit Energie aus der eigenen Photovoltaik-Anlage umweltfreundlich zu versorgen. Dabei spielt die Planung der Lade-Infrastruktur eine entscheidende Rolle.

Eine solche trägt dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren und die Stromkosten im Haushalt und beim Ladevorgang langfristig zu senken. Für Bauherren sind diese Überlegungen daher von besonderer Bedeutung.

E-Auto an Wallbox laden
Bild: Hausbesitzer mit einer Photovoltaikanlage laden ihr Elektrofahrzeug am günstigsten über eine Wallbox mit Eigenstrom. (Foto: andersen-ev auf pexels.com)


Durch die Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom können beim Laden des Elektroautos erhebliche Kosten eingespart werden. Dieser Strom ist in der Regel günstiger als der aus dem öffentlichen Netz. Zudem entstehen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen keine direkten CO2-Emissionen.

Technische Voraussetzungen für das Laden mit Solarstrom

Um ein E-Auto zu laden, sind laut E.ON einige technische Voraussetzungen zu beachten. Die Photovoltaikanlage liefert den benötigten Gleichstrom, der dann durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird. Eine speziell dafür ausgelegte Wallbox ermöglicht das schnelle und sichere Laden. Alle Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein, damit der Ladevorgang sicher und effizient verläuft.

Installation einer Wallbox

Eine Wallbox ist die entscheidende Verbindung zwischen der Photovoltaikanlage und dem Elektroauto. Sie ermöglicht ein effizientes Laden mit Solarstrom. Die Installation kann nur von einem qualifizierten Elektrobetrieb durchgeführt werden, der über entsprechende Zertifizierungen und Erfahrung verfügt. Bei der Auswahl der Wallbox sind die Ladeleistung, Ladegeschwindigkeit und Kompatibilität mit dem Fahrzeug zu berücksichtigen, um die Nutzung des Solarstroms zu optimieren.

Mit oder ohne Stromspeicher?

Beim Laden eines Elektroautos mit Solarstrom ist es wichtig, die Vor- und Nachteile eines Stromspeichers zu berücksichtigen. Ohne Speicher ist das Laden nur bei ausreichender Sonneneinstrahlung möglich, was die Flexibilität einschränkt.
Mit einer Solarbatterie als Stromspeicher lässt sich überschüssige Energie vom Dach speichern, was die Ladeeffizienz verbessert und ein optimales Ladezeitmanagement bei geringer Sonneneinstrahlung ermöglicht. Bei der Entscheidung für oder gegen einen Speicher sind die Anlagengröße und der durchschnittliche Fahrzeugverbrauch wichtige Einflussfaktoren.

Die Bedeutung eines Energie-Management-Systems

Ein Energie-Management-System (EMS) spielt eine zentrale Rolle beim Laden eines Elektroautos mit Solarstrom. Es steuert den Energiefluss zwischen Photovoltaikanlage und Ladestation effizient, indem es bei ausreichend Sonnenstrahlung den Ladevorgang des Akkus des Elektrofahrzeugs priorisiert.
Diese intelligente Regelung erhöht den Eigenverbrauch und minimiert die Einspeisung ins Netz. Dies führt zu Kosteneinsparungen und steigert die Rendite der gesamten Anlage. So wird das umweltfreundliche Laden des Elektroautos mit Solarstrom optimal umgesetzt.

Genehmigungen und rechtliche Aspekte

Für die Installation einer Wallbox bis zu 11 kW ist keine Erlaubnis erforderlich. Größere Ausführungen bedürfen einer Genehmigung des örtlichen Netzbetreibers. Dieser prüft vorab, ob die Anschlüsse und Sicherungen im Haus intakt sind. Ist das der Fall, wird die Genehmigung binnen zweier Monate erteilt.

Dimensionierung der Photovoltaikanlage

Die Dimensionierung der Photovoltaik-Anlage ist wichtig, um ein effektives Laden von Elektroautos zu gewährleisten. Die Größe und das Leistungsverhältnis sollten dabei auf den persönlichen Energiebedarf sowie das individuelle Fahrprofil abgestimmt sein. Als Faustregel gilt die folgende Formel: (Jahresverbrauch Fahrzeug + Jahresverbrauch Haushalt) kWh : 1.000+1.

Photovoltaik Anlage auf Ziegeldach
Bild: Photovoltaik-Module auf einem Ziegel-Dach zwischen Dachfenstern. (Bildquelle: BauPraxis Bildarchiv)

Kostenvergleich: Solarstrom > Netzstrom

Ein Kostenvergleich zeigt die finanziellen Vorteile des Ladens mit Solarstrom im Vergleich zu Netzstrom auf. Zwar sind die Investitionskosten für eine Wallbox zu berücksichtigen, doch amortisieren sich diese durch die deutlich niedrigeren Betriebskosten in kurzer Zeit. Pro geladene Kilowattstunde können mit Solarstrom statt Netzstrom Einsparungen von bis zu 60 % erzielt werden.

Dauer des Ladevorgangs mit eigener Photovoltaikanlage

Die Ladedauer eines Elektroautos hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Leistung der Solaranlage und der Kapazität der Fahrzeugbatterie spielt auch die Effizienz des Ladevorgangs eine wichtige Rolle.
Mit einer passenden Dimensionierung der Solaranlage kann der Ladevorgang optimiert und der Solarstrom bestmöglich genutzt werden. Dabei ist zu beachten, dass die tatsächliche Ladezeit wetterabhängig ist und regelmäßige Anpassungen erforderlich sein können.

Fazit

Die Kombination von Photovoltaikanlage und Wallbox ermöglicht eine nachhaltige Nutzung von Solarstrom für das Laden von Elektrofahrzeugen. Eine sorgfältige Planung ist entscheidend, um die Energieeffizienz zu maximieren und die Kosten zu minimieren. Der fachkundige Rat eines Energieberaters oder eines Elektrikers bzw. Photovoltaik-Fachbetriebes hilft dabei, den individuellen Energiebedarf exakt abzustimmen und die Anlage entsprechend zu dimensionieren und auszustatten.


Ladestation für das E-Auto
Bild: Praktisch ist es, wenn das eigene Carport mit Solarmodulen zum kostenlosen Laden des E-Autos genutzt werden kann. (Foto von Evnex Ltd auf Unsplash.com)




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