Ob bei einem Hausprojekt oder der nächsten Renovierung: Jedes architektonische Vorhaben beginnt mit einer Idee und geht dann in die Planungsphase über. Diese beinhaltet die ausführliche Beschäftigung mit dem zur Verfügung stehenden Platz und den Ansprüchen, denen das Gebäude oder die zu renovierenden Räume genügen müssen.

Um sich ausreichend auf den Bau vorzubereiten, wird alles detailgetreu geplant, von der Platzierung der Wände und Fenster für den besten Lichteinfall bis hin zur passenden Möblierung. Mit den schnellen Fortschritten in der Technik gibt es auch in der Visualisierung von Architekturprojekten immer mehr interessante Möglichkeiten. Eine davon liegt in der 3D-Visualisierung, die verwendet werden kann, um zukünftige Bauvorhaben und Renovierungsprojekte anschaulich darzustellen.


Bild:  Darstellung eines Landhauses mit per 3D-Visualisierung. Fassade, Hecken, Parkplatz, alles kann begutachtet werden, wie es später einmal aussehen wird.  (Bildquelle: ShapeMotion Media Service, shapemotion.com)

Was bedeutet 3D-Visualisierung in der Bauplanung

Die 3D-Visualisierung bezeichnet die dreidimensionale Darstellung von Gebäuden mithilfe computergestützter Technologien. Dabei werden digitale Modelle erstellt, die es ermöglichen, Bauprojekte in einer realitätsnahen Form zu visualisieren, bevor der Bau überhaupt beginnt. Das schließt sowohl Innen- als auch den Außenbereich von Gebäuden ein. Das heißt, dass nicht nur die Architektur des Gebäudes bis ins Detail geplant werden kann - auch Räume und Wohnungen lassen sich einrichten.

Dies ist ein großer Vorteil für Bauherren, die ihre Ideen mit dem Architekten besprechen, aber sich doch nicht so ganz lebendig und realitätsecht das neue Haus vorstellen können. Mit der 3D-Visualisierung kann dann die Baufamilie das Haus sehen, die Fassaden und Proportionen begutachten, die Räume begehen und sich sogar über Fenstergrößen, Blickfeld, passende Bodenbeläge oder Wandfarben in Echtszenarien informieren. Auch die Planungen von Photovoltaikanlagen und Solarthermie lassen sich darstellen und Sonnenverläufe, Verschattungen in den verschiedenen Jahreszeiten realitätsgetreu abbilden.

Neben der Anwendung bei privaten Bauprojekten wird 3D-Visualisierung auch von Architekten verwendet, um Interessenten und Kunden ihre Projekte besser und realitätsechter zu präsentieren - speziell bei größeren Bauvorhaben, die auch offen für das allgemeine Publikum sein sollen. Neben 3D-Renderings - also statischen Bildern des 3D-Modells in fotorealistischer Qualität - können auch Animationen und Videos erstellt werden, die es ermöglichen, solche größeren Projekte zu visualisieren. Wer wirklich große Veränderungen plant oder solche als Architekt an Kunden herantragen muss, der kann mit einem virtuellen Rundgang eine interaktive Begehung des Projekts ermöglichen. Gebäude können dann sogar betreten werden und abhängig von der Version der Virtual Reality können Materialien und Farbgestaltung, Raum und Lichteinwirkung oder Bepflanzung direkt im Projekt angepasst werden.


Bild:  Auch Terrassenbereiche mit Möbeln und Bepflanzungen können realitätsgenau per 3D-Visualisierung dargestellt werden. (Bildquelle: ShapeMotion Media Service, shapemotion.com)

Die Vorteile der 3D Visualisierung in der Architektur

Der größte Vorteil der 3D Visualisierung liegt in der realistischen Darstellung von unabgeschlossenen oder noch nicht begonnenen Projekten. Man hat die Möglichkeit, Entwürfe in einer realitätsnahen und detailgetreuen Form darzustellen. Dadurch kann man sich als Bauherr ein genaues Bild vom Ergebnis machen, das nicht mit einem eindimensionalen Plan auf Papier vergleichbar ist. Mit den immer größer werdenden Anforderungen an Nachhaltigkeit wird auch das Bauwesen verändert. Neue Konzepte wie eine Kombination aus Fassadenbegrünung und Stahlbau als Form von nachhaltiger Architektur rücken weiter in den Mittelpunkt.

Gerade bei solch neuen Ideen hilft eine vorherige Visualisierung, denn so kann nicht nur die Ästhetik, sondern auch der tatsächliche Nutzen besser eingeschätzt werden. Ob für den Hausbau oder die Renovierung des eigenen Hauses: Die vorherige Visualisierung ermöglicht eine genaue Vorstellung vom Ergebnis und kann dabei helfen, Schwachstellen oder Logikfehler im Vorhinein zu erkennen und so späteren Stress und zusätzliche Kosten zu vermeiden. Unstimmigkeiten im Design, Probleme mit Proportionen oder baulichen Elementen werden auf einmal offensichtlich und können so vor Baubeginn schon behoben werden.

Auch die Kommunikation wird durch eine solche Visualisierung erleichtert, denn die wenigsten privaten Bauherren erledigen alle Schritte ohne externe Hilfe. Die visuelle Darstellung eines Projekts erleichtert die Kommunikation mit anderen Beteiligten und verhindert Missverständnisse und Planungsfehler. Bilder sprechen immer mehr und lauter als Zeichnungen und ermöglichen Einblicke, die sonst vor Abschluss der Veränderungen gar nicht möglich wären.


Bild:  Mit der 3D-Visualisierung kann das fertige Gebäude mit der Balkon-Fassade und diversen Bepflanzungen sehr gut dargestellt werden. Der Rohbau gibt da wenige Vorstellungen für den Käufer oder Mieter.  (Bildquelle: ShapeMotion Media Service, shapemotion.com)

Die Einsatzbereiche der 3D-Visualisierung

3D-Visualisierung hat einen breit gefächerten Einsatzbereich, denn sie kann in jeder Phase des Planungsprozesses angewendet werden. Wenn man sich noch nicht sicher ist, wie das Design des Gebäudes oder der Räume sein soll, kann man mit der 3D-Visualisierung verschiedene Ideen testen und so herausfinden, welches Modell den eigenen Ansprüchen am besten genügt. Auch während der Umsetzung des Projekts helfen Visualisierungen bei der Überwachung der Baufortschritte, um sicherzustellen, dass das Ergebnis auch den geplanten Entwürfen entspricht. Die Vorteile der geschäftlichen Nutzung sind die gleichen wie bei privaten Bauvorhaben, es wird aber oft in weit größerer Skala bei Planungen von Gebäuden in Verbindung mit dem gesamten Design der Stadt gearbeitet.


Bild:  Innenräume, wie dieser großzügige helle Wohnraum mit wandhoher Fensterfront, lassen sich eingerichtet so darstellen, als wenn man bereits im Raum steht. Auf diese Weise können Fenster, Lichteinfall und Raumgestaltung noch optimiert werden. (Bildquelle: ShapeMotion Media Service, shapemotion.com)

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