Der Anbau einer Markise ist oft aufwendig. Damit sie lange funktioniert, kommt es auf die Auswahl des richtigen Modells an und die fachgerechte Montage.
Markisen sind passgenau für Balkone oder Terrassen erhältlich. Je nach baulichen Voraussetzungen kommen verschiedene Ausführungen infrage. In diesem Markisen-Ratgeber sind einige typische Modelle sowie Tipps zur Auswahl zu finden.
Das passende Markisenmodell finden
Der Anbau einer Markise ist oft aufwendig und das neue Modell sollte dementsprechend lange störungsfrei funktionieren. Damit das funktioniert, kommt es auf die Auswahl des richtigen Modells an und natürlich auf eine fachgerechte Montage mit sicherer Wandhalterung. Es gibt universell einsetzbare Markisen, die in Standardgrößen gekauft und einfach über der Terrasse oder am Balkon angebracht werden. Nicht immer passen diese jedoch optimal, sodass eine Sonderanfertigung nötig ist. Bei der Wahl der Markise sollte man sich zudem nicht nur zum Produkt selbst, sondern auch zum damit verbundenen Wartungsaufwand informieren und ob es Ersatzteile auch nach einiger Zeit noch zu kaufen gibt, wenn einmal etwas defekt ist. Eine Qualitätsmarkise bietet diese Eigenschaften und Voraussetzungen, um lange Freude zu haben auf Ihrem Balkon oder der schicken Gartenterasse.
Wetterfeste Markisen für den täglichen Einsatz
Markisen im Außenbereich sind täglich Wind und Wetter ausgesetzt. Es lohnt sich daher, in möglichst robuste Ausführungen mit UV-Schutz sowie wind- und wasserabweisende Materialien zu investieren. Die Konstruktion muss an relativ ungeschützten Wänden deutlich stabiler ausfallen als an gut geschützten Balkonen oder Terrassen - dafür gibt es spezielle Wand- und Deckenhalterungen. Aber: nicht jede Terrasse oder jeder Balkon ist geeignet für eine Markise. Hier spielt die Windrichtung oder eben die Lage der Terrasse oder des Balkons eine wesentliche Rolle, ob überhaupt eine Markise angebracht werden kann, oder eben leider nicht!
Achten sollte man beim Kauf auf die Windklasse der Markise, eine hohe Wasserdichtigkeit und allgemein auf die Stabilität der Konstruktion und des Markisenstoffs. Die Berechnung der Windklasse ist bei der Montage einer Markise zwingend notwendig, da hiermit errechnet werden kann, ob eine Montage der Markisen zulässige ist bzw. bis zu welcher Windstärke die Markise ausgefahren werden darf. (Hier finden Sie Informationen zur Windklasse und Markisenmontage)
Der Markisenstoff sollte möglichst dick sein und einen hohen UV-Schutz bieten um nicht zu schnell auszubleichen, zu zerreissen und natürlich um möglichst wenige UV Strahlen hindurch zu lassen auf die darunter sitzenden Menschen. Wichtig ist außerdem, dass das Material wasserabweisend oder noch besser komplett wasserdicht ist. So kann man auch bei einem Sommerregen unter der Markise entspannt sitzen. An Tagen mit starkem Wind oder Sturm ist das Einfahren der Markise dennoch immer zu empfehlen. Markisen können noch so gut gebaut und der Stoff noch so stark sein, wenn Sturm oder starke Windböen herrschen, wird jede Markise schnell vernichtet oder beschädigt, wenn sie nicht rechtzeitig komplett eingefahren wird.
Diese Markisenarten gibt es
• frei aufstellbare Markisen (zum Aufstellen im Garten)
• Pergolamarkisen aus einem stabilen Alu-Gestell und einem per Elektromotor bequem ausfahrbaren Stoffdach
• manuell bedienbare Markisen (z. B. mit Seilen gespannt oder als Klemmmarkise auf dem Balkon im Mietshaus)
• manuell betriebene Markisen mit Handkurbelsystem und Gelenkarmen (Gelenkarmmarkise, Kassettenmarkise)
• elektrische Markisen (mit Elektromotor und fest installierter Schalttechnik oder mit Funktechnik über Fernbedienung)
Freistehende Markise – für die flexible Installation
Steht kein Balkon oder eine Hauswand zur Befestigung zur Verfügung, sind freistehende Modelle die richtige Wahl. Diese werden ohne Haltesystem einfach dort aufgestellt, wo die Markise gerade benötigt wird, zum Beispiel im Garten für einen effektiven Sonnenschutz. Befestigt werden diese Modelle in der Erde oder über einem Gerüst aus Stangen. Diese Markisen dienen als Sonnen- und Regenschutz gleichermaßen, sind aber etwas schwierig aufzubauen und sehr windempfindlich.
Hier wurde eine Vollkassettenmarkise montiert. Es ist eine Gelenkarmmarkise und funktioniert im Prinzip auch so. Allerdings ist bei dieser Markisenausführung die Kassette komplett geschlossen, wenn die Markise aufgerollt ist. Dadurch werden die Gelenkarme, das Markisentuch und die Antriebstechnik in der (Voll-)Kassette vor Umwelteinflüssen, und Verschmutzungen geschützt.
Manuell bedienbare Markisen
Relativ günstige und einfacher zu installierende Markisen sind die manuell bedienbaren Modelle. Diese werden nach der Installation je nach Ausführung mit Seilen und Ringen gespannt oder als Klemmvariante genutzt. Eine Klemmmarkise oder auch Balkonmarkise ist perfekt für alle, die eine einfache Montage ohne Bohren und Dübeln in der Hauswand bevorzugen. Die Markise wird zwischen zwei Fixpunkten jeweils oben und unten verklemmt, wie beispielsweise zwischen dem eigenen Balkon- oder Terrassenboden und der Unterseite des darüber liegenden Balkons. Auch in Wandvorsprüngen und Fensternischen lässt sich die Klemm-Markise installieren. Durch ein Sicherungsseil wird die Markise oben zusätzlich befestigt, so bleibt sie auch bei jedem Wetter stabil. Das Ein- und Ausfahren der Klemmmarkise ist super einfach. Die integrierte Handkurbelbedienung funktioniert simpel, schnell und genau. Ideal ist diese Art von Markise für preisbewusste Käufer, die einen einfachen, aber zuverlässigen Sonnenschutz auf dem Balkon ihrer Mietwohnung anbringen möchten.
Aber es gibt auch Markisen zur Wandanbringung, die mittels Handkurbel ausgefahren werden. Hier wird die Markise an der Wand über dem Balkonfenster mit speziellen Wanddübeln befestigt. Auch diese Lösung ist preisgünstiger, da keine Elektroinstallationen benötigt werden und das System mit Muskelkraft ein- und ausgefahren wird. Die Stange mit der Kurbel wird dazu oben an der Einhängevorrichtung eingehakt und so lange gedreht bis die Markise aus- oder aufgerollt ist.
Elektrische Markisen – bequem und praktisch
Elektrische Gelenkmarkisen sind am komfortabelsten, da sie sich einfach per Knopfdruck aus- und einfahren lassen. Ob als Installation am Balkon oder über der Terrasse – die elektrische Markise ist in vielen Varianten erhältlich. Falls kein überstehdens Dach oder ein darüber liegender Balkon die Markise in eingezogenem Zustand schützen, sollte eine Vollkassettenmarkise gewählt werden. Bei dieser Markisenausführung ist die Kassette komplett geschlossen. Dadurch werden die Gelenkarme, das Markisentuch und die Antriebstechnik in der geschlossenen (Voll-)Kassette vor Umwelteinflüssen und Verschmutzungen geschützt.
Eine elektrische Gelenkmarkise kann mit fest installierter Schalttechnik und Wandschaltern verbaut werden oder mit Funktechnik und Fernbedienung samt Sonnen- und Windsensoren. Durch die Sensoren wird die Markise dann automatisch an den Sonnenstand und die Windgeschwindigkeit angepasst. Wichtig bei elektrisch betriebenen Modellen ist ein leistungsfähiger Motor, der zum Eigengewicht der Markise passt als auch eine fachgerechte Montage mittels speziellen Wand- oder Deckenhalterungen. Elektrische Ausführungen eignen sich für Eigenheimbesitzer, die sich eine komfortable Bedienung wünschen und wo eine elektrische Installation angelegt werden kann oder bereits vorhanden ist. Wichtig bei elektrischen Modellen: Bei einem Stromausfall kann die Markise auch manuell mit einer Handkurbel eingefahren werden.
Sonderfall: Dachsparrenhalter-Markise
Wer in Mehrfamilienhäusern ganz oben unter dem Dachgeschoss wohnt, kann alternativ zu einer klassischen Markise ein Modell mit Dachsparrenhalterungen anbringen, ohne es fest im Mauerwerk zu verankern. Ideal ist diese Variante für Mietwohnungen, bei denen man die Markise bei Auszug wieder mitnehmen möchte.
Fazit
Es gibt eine Vielzahl an Markisen, die sich für unterschiedlichste Einsatzzwecke und Installationsarten eignen. Wichtig ist unabhängig von der sicheren Montage, dass der Stoff und die Konstruktion möglichst robust und langlebig konstruiert sind. So hält die Markise mehrere Jahre, ohne auszubleichen oder schnell zu zerreißen. Den besten Komfort bieten die etwas teureren elektrischen Modelle, aber wenn man bedenkt, dass eine Markise über viele Jahre ihren Dienst verrichtet, sollte man nicht das billigste Modell aussuchen. Elektrische Gelenkmarkisen sind heute sehr zuverlässig und über Smarttechnik auch gut und sicher zu steuern.
Eine Gelenkmarkise mit Deckenhalterung am oberen Balkon montiert gibt perfekten Schatten und lässt sich schützend unter dem Balkon einrollen. Abbildungen: Copyright © shutterstock.com
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