Badumbau: Welche Dusche soll wie und wo eingebaut werden?

Beim Hausbau und auch bei der Bad-Renovierung stellt sich die Frage: „Wo soll die neue komfortable Dusche integriert werden?“ Außerdem sollte nicht außer Acht gelassen werden, welche baulichen Duschmöglichkeiten bereits bestehen. Wesentlich ist ebenfalls, ob es eher um eine großzügige Dusche oder eine platzsparende Variante gehen soll und was im Hinblick auf die Bodenplatte und den Duschablauf zu berücksichtigen ist. Daher hier einige Tipps, die zur Planung und Entscheidungsfindung beitragen können.

Grosse Dusche mit Glasschiebetüre
Bild: Große Duschwanne, Massagedusche mit Kopfregendusche und Glasschiebetüre. (Bildquelle: Andrew Collins auf pixabay.com)


Welche baulichen Duschmöglichkeiten gibt es?

Kein fertig eingerichtetes Badezimmer ohne die geeignete Dusche. Im Bereich der baulichen Möglichkeiten für den Duschbereich sind diese Begriffe wichtig:
    •    die Dusche mit Duschwanne aus emailliertem Stahl oder Acryl
    •    der geflieste und leicht zu begehende Duschplatz
    •    die bodengleiche Duschplatte mit Duschrinne oder zentralem Ablauf
Lassen Sie uns hier die einzelnen Varianten etwas genauer betrachten:

Die Dusche mit Duschwanne

Diese übliche Standardform erweist sich oft als vorteilhaft, als sie im Vergleich zu den Alternativ-Systemen recht günstig ist. Auch die Abdichtung stellt kein großes Problem dar und bei Schwierigkeiten mit dem Abfluss kann sie einfach wieder demontiert werden. Sanitäracryl zählt aufgrund seiner guten Formbarkeit und hohen Widerstandsfähigkeit zu den beliebtesten Materialien. Darüber hinaus fühlt es sich warm an, was ein angenehmes Duscherlebnis schafft. Allerdings ist die Befahrbarkeit mit einem Rollstuhl aufgrund ihrer Randhöhe und vergleichsweise geringen Stabilität oftmals nicht gegeben. Zudem sind die Standardmaße meistens zu klein, um als rollstuhltauglich zu gelten. Das bedeutet dann wiederum eine Sonderanfertigung mit größeren Abmessungen und natürlich höheren Kosten.

Der geflieste Duschplatz

Einer seiner Vorteile ist die Optik, die den Raum durch die nahtlose Verbindung zwischen Boden und Duschplatz größer wirken lässt. Ein Eindruck, der sich durch eine geschickte Auswahl der Fliesen und Badezimmermöbel noch einmal verstärken lässt. Zudem ermöglicht die flexible Formgebung des Duschplatzes eine individuelle, an die Nutzerbedürfnisse angepasste Gestaltung. Ob quadratisch, rechteckig, Viertelkreis oder Fünfeck – der geflieste Duschplatz kann in verschiedenen Formen realisiert werden. Preislich gesehen liegt der geflieste Duschplatz zwischen einer Duschwanne und einer begehbaren Dusche. Wichtig bei der Renovierung: eine stimmige Abflusshöhe beim Tausch einer Wanne gegen einen bodengleichen Duschplatz ist unbedingt zu beachten. Andernfalls kann es zu Problemen bei der Entwässerung kommen. Zu beachten ist auch die Fliesenoberfläche - so sollte im Duschbereich immer rutschsicher sein!

Massagedusche in Rundglaskabine
Bild: Man kann auch eine fertige runde Luxus-Duschkabine wie ein Möbelstück kaufen - mit allen Extras, die man sich wünscht! (Bildquelle: Alissa De Leva auf pixabay.com)

Die begehbare Dusche mit Duschplatte und Duschrinne

Sie ist zweifelsfrei die teuerste, dafür die vielseitigste Duschvariante. Bei ihr kommt es darauf an, dass der die Duschplatte, das Gefälle und die Ablaufgestaltung perfekt aufeinander abgestimmt sind. Sollte es zu Abflussreparaturen kommen, gestalten sich diese aufgrund der nicht ganz so einfachen Zugänglichkeit des Abflusses komplizierter. Dafür ist dieser variabel verlegbar. Und natürlich ist auch der hohe Komfort der begehbaren Dusche nicht zu unterschätzen. Sie kommt nahezu allen individuellen Bedürfnissen entgegen und kann daher auch behindertengerecht gestaltet werden. Dabei sollte jedoch immer an rutschfeste Fliesen, an stabile Haltegriffe und die erforderlichen Abmessungen bei der Planung gedacht werden.

 Soll es eine begehbare Großraumdusche werden?

Eine begehbare Großraumdusche im Badezimmer zu integrieren, ist eine gute Idee für einen Hausneubau. Immerhin hat man hierbei noch alle Planungsfreiheit, wobei auch ein späterer Einbau (am besten mit fachmännischer Unterstützung) nicht ausgeschlossen zu sein braucht.

Dusche ohne Türen und bodengleich
Ein wesentlicher Vorteil dieser Variante ist, dass sie kein Hindernis für einen Rollstuhl oder Rollator darstellt. Gleichzeitig lässt sich die Dusche leichter reinigen. Aber auch eine Variante mit Glaswand oder eine ebenerdige Dusche mit Glastür, eine Massagedusche und Sitzgelegenheit kann sich – abhängig von den eigenen Bedürfnissen – in einer Großraumdusche anbieten.

Wenn man in einem barrierefreien Badezimmer eine begehbare Dusche mit einem Rollator oder Rollstuhl benutzen möchte, ist ausreichend Platz einzuplanen:
• Für die Nutzung mit einem Rollator muss die Dusche mindestens 120 × 120 cm groß sein. So passen auch eine Sitzbank oder ein Klappsitz mit hinein.

• Wenn man einen Rollstuhl benutzt, sollte die Dusche mindestens 150 × 150 cm groß sein.

Eine solche ebenerdige Dusche kann durch die KfW-Bank im Rahmen des altersgerechten Umbaus gefördert werden. Grundlage dafür ist allerdings, dass sie in diesem Punkt und weiteren Aspekten der DIN-Norm 18040-2 entspricht. Es empfiehlt sich somit, sich diesbezüglich noch einmal explizit vorab zu informieren.

Eckdusche im Bad
Bild: Hier eine geflieste Eckdusche mit 2 Glas-Schwingtüren im abgestimmt gefliesten Bad. (Bildquelle: Anna Lisa auf pixabay.com)

Soll es eine Eckdusche sein?

Eine Eckdusche ist eine praktische Badezimmer-Platzspar-Option. Standardmaße für Eckduschen sind 80 × 80 und 90 × 90 Zentimeter. Darüber hinaus gibt auch andere Varianten mit 70 bis 140 Zentimetern Breite – und natürlich Sonderanfertigungen. Dadurch können Eckduschen fast allen Platzbedürfnissen gerecht werden.
Die Grundform der Eckdusche kann rechteckig, quadratisch oder fünfeckig sein. Ergänzend dazu steht eine Vielzahl an Türen zur Verfügung. Man denke nur an eine
Schiebetür,
 Klapptür,
 Drehtür
 oder Pendeltür.

Wenn man sich beispielsweise für eine Eckdusche mit Bodenwanne entscheidet, kann diese für kleinere Kinder auch eine Alternative zur Badewanne sein.
Eine Eckdusche mit bodengleicher Duschplatte dagegen verbindet die Vorteile der Barrierefreiheit und des ansonsten freien Raumes miteinander. Diese Lösung erleichtert auch besonders das Wischen des Badezimmer- und Duschbodens, weil beides in einem Rutsch geschehen kann und es keine Ecken und oder Fugen gibt. Zudem erhält man aufgrund der bodengleichen Duschplatte ein besonders modernes und bequemes Bad-Design.

Welches Bodenplatten-Material und welches Abfluss-System soll ich einbauen?

Wer auf der Suche nach dem geeigneten Material für die Bodenplatte einer Dusche ist, sieht sich mit vielen verschiedenen Optionen konfrontiert.
Bodenplatten gibt es in vielen Materialien: Acryl (Sanitäracryl), Marmor, Kunststoff, emaillierte Stahlplatte oder Mineralguss.

Gleichzeitig ist es wichtig, zu beachten, dass sich Duschwannen aus Acryl und Stahlemaille an der DIN EN 274 orientieren müssen, die eine Ablaufleistung von mehr als 0,4 Litern pro Sekunde vorschreibt. Wer jedoch eine bodengleiche Dusche bevorzugt, muss sich mit der DIN EN 1253 und einer Ablaufleistung von über 0,8 Litern pro Sekunde auseinandersetzen. Dies ist besonders wichtig, da Bodenwannen heutzutage oft flacher sind. Zusätzlich kommt es bei kraftvollen Duschköpfen wie Regenbrausen, die über 30 Liter pro Minute spenden können, schneller zu Überschwemmungen. Die Wahl des Brausesystems bestimmt die notwendige Ablaufleistung der Duschrinne. Daher ist es immer wichtig , dass beim Kauf auf Kompatibilität der Brause mit dem Ablaufsystem geachtet wird. Ganz davon abgesehen, dass bei großen Duschköpfen aufgrund der entstehenden hohen Luftfeuchtigkeit ein Badlüfter sehr sinnvoll sein kann, um die Feuchtigkeit sofort abzutransportieren und eine Schimmelentstehung in den Ecken Ihres Bades zu vermeiden. 

Geflieste Eckduche im Bad
Bild: Hier wurde eine Eckdusche mit Marmorfliesen und gemauerten Wänden ohne Türen eingebaut. (Bildquelle: Mike Gattorna auf pixabay.com)

Der geeignete Ablauf für eine ebenerdige Dusche

Soll die Aufbauhöhe der begehbaren Dusche möglichst niedrig sein? Dann muss man beim Ablauf etwas tricksen. Zunächst ist die Länge des Ablaufs von Bedeutung - also der Weg, den das Wasser bis zum Ablauf zurücklegen muss. Bei einer Duschrinne stellt der Wandablauf die bessere Lösung im Vergleich zu einem Ablauf im Raum dar. Sollte dieser dennoch gewünscht sein, muss das Wasser zügig und ohne Hindernisse zum Ablauf gelangen können. Ist eine Punktentwässerung der Dusche gefragt, bietet sich die zentrale mittige Entwässerung aufgrund der kurzen Fließwege an. Es sollte aber immer ein Ablauf mit herausnehmbarer Edelstahlplatte und mit herausnehmbarem Syphon sein, um den Ablauf gut von Haaren und Duchgel-Resten reinigen zu können.

Die Platzierung des zentralen Punktablaufs kann entweder mittig oder asymmetrisch erfolgen. Hierbei sind aber bei einer gefliesten Dusche präzise exakt diagonale Schnitte an den Fliesen von großer Bedeutung, um ein sauberes Gefälle zu erreichen. Bei der Installation des Rinnenablaufs kann dieser seitlich oder mittig in der Duschfläche eingebaut und an die Fliesen angepasst werden. Ein optisches Verstecken in der Fuge ist möglich und es müssen auch keine diagonalen Schnitte bei den Fliesen vorgenommen werden.

Wichtig beim Neubau und genauso bei der Renovierung: eine fachgerechte Dämmung und Dichtung unterhalb der Duschwanne, der Duschplatte oder des Fliesenbodens ist immer das A und O beim Einbau. Die Abdichtung muss während der gesamten Lebensdauer von Dusche und Badewanne gewährleistet sein. Diese liegt im häuslichen Bad im Durchschnitt bei 20 bis 25 Jahren. Auch die saubere Verarbeitung des Ablaufes, des Syphons und der Abflussleitungen ist sehr wichtig und muss professionell ausgeführt werden. Dann steht Ihrem dauerhaften Dusch-Spaß nichts mehr im Wege

  BauPraxis Link Tipp

Duschen
Welche Voraussetzungen muss ein guter Badlüfter erfüllen?

Das Bad ist nicht nur für Menschen ein Wellnessbereich: auch Schimmel findet optimale Bedingungen vor, sofern nicht ausreichend gelüftet werden kann. Besonders bei einem längeren Duschbad entsteht viel Luftfeuchtigkeit, die aus dem Raum entfernt werden sollte um Schimmel zu verhindern. Ein Badlüfter ist dazu ideal.




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