Viele Hausbesitzer denken nach, statt der Öl- oder Gasheizung eine Wärmepumpe für die Beheizung des Hauses zu installieren. Die hohen Kosten für fossile Brennstoffe sind ein allgemeines Ärgernis. Die enorm gestiegenen Preise werden in naher Zukunft auch kaum sinken. Wir geben Ihnen in diesem Beitrag Infos zur Funktion einer Wärmepumpe.
Bild: Die Wärmepumpe ist nicht mehr nur Alternative zu konventionellen Gas- oder Ölheizungen, sondern für viele Verbraucher mittlerweile die erste Wahl. (Bildquelle pixabay.com)
Die Funktionsweise einer Wärmepumpe - der Kältekreisprozess
Wärmepumpen funktionieren wie ein umgekehrter Kühlschrank und können verschiedene Wärmequellen zur Wärmeerzeugung für die Heizung nutzen. Unabhängig davon, welche Wärmequelle eine Wärmepumpe nutzt, ist der sogenannte Kältekreisprozess der zentrale Teil der Funktionsweise einer Wärmepumpe. Der Kältekreisprozess erfolgt in vier Schritten.
Schritt 1: Verdampfen
Die der Wärmequelle entzogene Wärmeenergie verdampft das Kältemittel in der Wärmepumpe. Im Verdampfer der Wärmepumpe befindet sich ein flüssiges Kältemittel. Die spezifischen Eigenschaften des Kältemittels sorgen dafür, dass es bereits bei relativ niedrigen Temperaturen verdampft. Damit das Kältemittel verdampft, reicht in aller Regel bereits die Wärme aus dem Erdboden.
Schritt 2: Verdichten für eine höhere Temperatur
Das verdampfte Kältemittel wird im Kompressor der Wärmepumpe verdichtet. Der Kompressor wird mit elektrischem Strom betrieben. Durch Komprimierung des verdampften Kältemittels steigt dessen Temperatur. Dieser Schritt ist wichtig, um genügend Wärmeenergie für die Heizungsanlage gewinnen zu können.
Für den Kauf einer Wärmepumpe mit einer ausreichenden Leistung und deren Installation müssen Hausbesitzer in aller Regel sehr tief in die Tasche greifen. Eine Wärmepumpe mieten ist oft die günstigere Lösung. Ein weiterer Vorteil: die Installation der Wärmepumpe wird mit bis zu 35 % der Kosten vom Staat gefördert.
Schritt 3: Abgabe der Wärme an die Heizung
Das mithilfe des Kompressors auf ein höheres Temperaturniveau gebracht Kältemittel wird jetzt in den Kondensator der Wärmepumpe geleitet. Im Kondensator wechselt das Kältemittel wieder vom gasförmigen in den flüssigen Zustand. Bei dieser Verflüssigung gibt das Kältemittel die Wärme über einen Wärmetauscher an das Heizungswasser ab.
Schritt 4: Entspannen des Kältemittels
Wenn das Kältemittel den Kondensator verlässt, ist es wieder flüssig. Es steht allerdings noch unter einem hohen Druck und muss deshalb entspannt werden. Es wird zum entspannend durch ein sogenanntes Expansionsventil oder Entspannungsventil geleitet. Im Expansionsventil der Wärmepumpe wird das ursprüngliche Druckniveau wieder hergestellt. Daran anschließend wird das Kältemittel wieder zum Verdampfer der Wärmepumpe geleitet. Der Kreislauf beginnt von vorne.
Die Wärmepumpe ist nicht mehr nur Alternative zu konventionellen Gas- oder Ölheizungen, sondern für viele Verbraucher mittlerweile die erste Wahl. Da sie für viele Eigenheimbesitzer noch ein recht neues Heizungssystem ist, sind jedoch noch Fragen offen. So finden sich immer wieder Aussagen, dass Wärmepumpen bei hohen Minusgraden nur noch eingeschränkt funktionieren. Die gute Nachricht: Wärmepumpen fallen nicht aus, oder heizen weniger gut, wenn es draußen sehr kalt ist. Auch bei Außentemperaturen von bis zu minus 20 Grad liefern Erde, Wasser und Umgebungsluft noch ausreichend Wärme, um das Haus mittels Wärmepumpe aufzuheizen.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe, häufig auch einfach nur Luftwärmepumpe gekannt, hat den Wärmepumpen-Markt revolutioniert. Da sie einfach zu installieren ist und mittlerweile auch im Altbau sehr effizient arbeitet, ist sie die meistgekaufte Wärmepumpen-Art in Eigenheimen. 2021 entschieden sich rund 80 Prozent der privaten Wärmepumpen-Käufer für die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Luftwärmepumpe wird auch weiterhin in 2023 hoch gefördert für Neubau und besonders bei Heizungssanierung im Bestandsbau. Insgesamt können Sie sich bis zu 40 Prozent der Investitionskosten durch die Förderung erstatten lassen.