Teurer Pfusch beim Fenstereinbau: Hier lauern viele große Gefahren

Wenn Fensterrahmen falsch eingebaut sind, drohen Hausbewohnern hohe Heizkosten und Schimmelbildung am Fenster. Die Kosten der Schadensbehebung können bei einem Einfamilienhaus schnell einen fünfstelligen Euro-Betrag kosten.

Fenstereinbau muss nach EnEV erfolgenBeim Einbau neuer Fenster darf nicht "gepfuscht" werden. Hier zählen Sorgfalt und die Vorschriften der aktuellen EnEV und die DIN 4108, damit die neuen Fenster dauerhaft ihre Eigenschaften und Qualitäten bringen. Bildquelle: sparfenster

Beim Fenstereinbau wird leider immer wieder viel "gepfuscht"


Der Fenstereinbau ist eine der schwerwiegendsten Baumängelquellen beim Hausbau.
Wird hier gepfuscht, drohen dem Bewohner gravierende Folgen, wie die Experten betonen. Vor allem wenn die Fensterabdichtung falsch ausgeführt ist oder sogar gänzlich fehlt, kann Kälte und Feuchtigkeit zwischen Wand und Fensterrahmen eindringen. Die Folgen: Zugluft und Schimmelbildung. Im Winter heizt man sprichwörtlich zum Fenster hinaus. Zudem verliert die Immobilie schlagartig an Wert.

Trotz seit Jahren geltender Vorschriften stellen Gutachter immer wieder schwerwiegende Mängel fest. Häufig sind selbst vermeintliche Fachleute wie Handwerker oder sogar Planer der Meinung, das Ausschäumen der Fensteranschlussfuge und eine angesetzte Putzschiene genügen. Fakt aber ist, dass Bauschäume als dauerhafte winddichte Absperrung nicht geeignet sind. Vielmehr ist schon binnen weniger Jahre mit unkontrollierten Lüftungswärmeverlusten zu rechnen.

Die richtige Fugenausbildung spielt eine wichtige Rolle beim Fenstereinbau. An die Innenverfugung werden dabei noch strengere Maßstäbe angelegt, als an die äußere Fugenabdichtung. Die innere Abdichtung muss umlaufend luftdicht sein - die Außenverfugung muss schlagregendicht sein. Weiterhin kommt es auf eine optimale Wärmedämmung zwischen Fensterelement (Rahmen) und Wand im Hinblick auf die ganze Bautiefe an. Das Fenster muss zudem rundum mechanisch befestigt sein und das Eigengewicht muss zuverlässig von der Bausubstanz getragen wird. Holzkeile und Bauschäume garantieren das nicht auf Dauer!

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Der mangelhafte Einbau von Fenstern kann zu unzulässigen Wärmebrücken in Ecken, Stürzen, Laibungen oder Rollladenkästen führen und in deren Folge Feuchteschäden oder gar Schimmelpilz verursachen. In den seltensten Fällen ist die Dichtigkeit der Fenster selbst Grund für Feuchteschäden oder Energieverlust. Die richtige Ausführung der Fenstermontage ist wesentlich, damit Fenster optimal Wärme dämmen und Feuchtigkeit ausschließen. Dabei gilt: Je anspruchsvoller die Eigenschaften eines Fensters sind, um so wichtiger und komplexer ist auch der Einbau, um die volle Funktionsfähigkeit des Fensters auf lange Jahre zu erhalten. Die Gefahr der Schimmelbildung an den Laibungsflächen infolge einer durchfeuchteten Bauanschlussfugendämmung, vermoderter Holzkeile etc. ist eine der schwerwiegensten Baumängel im Fensterberich. Die üblichen Putzschienen bieten keinen dichten Abschluss.Pfusch beim Fenstereinbau

Bild: Eine eigentlich ordentliche Arbeit, aber dennoch Pfusch: Verschiedene Bauschäume, überstehende Holzkeile und eine fehlende innere Abdichtung zwischen Mauerwerk und Fensterrahmen können zu erheblichen Schäden führen. So kann recht schnell bereits Feuchtigkeit zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk eindringen.


Gesetzliche Regelungen schreiben Lösungen vor


Die Energieeinsparverordnung EnEV sowie die DIN 4108 bestimmen den "Stand der Technik"
und definieren Ausführungsdetails für die Fensteranschlussfugen. Verlangt wird eine maximale Luftdichtheit zur Vermeidung unkontrollierter Lüftungsverluste. Erreicht wird diese durch eine zusätzliche innere sowie eine zusätzliche äußere Abdichtung. Die Innere Bauanschlussfuge muss luftdicht und wasserdampfdicht sein.

ERAL Fugendicht Grafikrreicht wird dies durch spezielle Dichtstoffe, Dichtbänder oder Bauabdichtungsfolien. Das beste Isolierglas nützt nichts, wenn die Fensteranschlussfuge undicht bleibt, die eigentlich über Jahrzehnte bei allen Witterungsbedingungen dicht halten soll. Deshalb kommt es gerade im Wandanschluss der Fenster auf eine präzise und dichte Ausführung der Anschlüsse an und die Abdichtung muss wegen Bauteilbewegungen durch Witterungsunterschiede mit dauerelastischen Dichtstoffen erfolgen. (Grafik: RAL Gütegemeinschaft Fugendichtungs-Komponenten und -Systeme e.V.)

Dazu gibt der „Leitfaden zur Montage“ detaillierte Empfehlungen, um den bauphysikalischen Grundsätzen beim Fenstereinbau und den Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit von Fenstern in der Fassade zu genügen. Sie können den Leitfaden der RAL Gütegemeinschaft Fugendichtungs-Komponenten und -Systeme e.V. hier kostenlos als Pdf herunterladen (668 KB).



Pfusch beim FenstereinbauNach Angaben von Sachverständigen wird jedoch gegen keine andere Anforderung so oft verstoßen wie gegen diese Forderung. Und das, obwohl eine Mängelbeseitigung schnell einen fünfstelligen Euro-Betrag kosten kann. Die Erfahrung der Experten zeigt, dass Fenster häufig eher nach dem Prinzip Tradition eingebaut werden, als nach dem "Stand der Technik". In wie weit der allgemeine Kostendruck am Bau dazu beiträgt, darüber lässt sich zudem spekulieren.

Bild: Auch von außen ist erst bei genauerem Betrachten der Mangel zu erkennen: Unterschiedliche Bauschäume, ein von außen sichtbarer Holzkeil und eine fehlende äußere Abdichtung zwischen Mauerwerk und Fensterrahmen.Die Folgen: Feuchtigkeit kann eindringen, der Holzkeil fault und durch die Fugen pfeift der Wind.


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