Wie man diese selbst bauen kann und was dabei beachtet werden muss, zeigt unser Beitrag.
Eine Überdachung gibt Ihrer Terrasse gleich weitaus mehr Gemütlichkeit und auch Wetterunabhängigkeit.
Wenn die Temperaturen wärmer werden, die Vögel zwitschern und die ersten Blumen sprießen, will man möglichst viel Zeit draußen und auf der Terrasse verbringen. Damit man aber vor direkter Sonneneinstrahlung oder Wind und Regen geschützt ist, braucht es eine stabile Terrassenüberdachung. Wie man diese auch selbst bauen kann und welche Dinge dabei beachtet werden müssen, zeigt unser Beitrag:
Tipp 1: Baugenehmigung – Ja oder Nein?
Ob eine Baugenehmigung benötigt wird oder nicht, kommt immer auf die jeweilige Bauordnung des Bundeslandes an. Vor dem Bauen sollte man sich lieber bei der Bauaufsichtsbehörde informieren, ob eine offizielle Baugenehmigung eingeholt werden muss. Dabei sind nämlich die Tiefe, Höhe und Statik der Überdachung ausschlaggebend.
Muss ich meine Nachbarn um Genehmigung fragen? Prinzipiell muss der Nachbar nicht gefragt werden, ob eine Terrassenüberdachung gebaut werden darf. Wird allerdings der Mindestabstand zum Nachbarn – das sind in der Regel drei Meter – nicht eingehalten, sollte eine schriftliche Einwilligung eingeholt werden.
Tipp 2: Welches Material eignet sich für Tragwerk und Abdeckung?
Die Frage, welches Material verwendet wird, spielt bei der Überdachung für die Terrasse eine große Rolle. Dabei gibt es sowohl für das Tragwerk als auch für die Abdeckung verschiedene Möglichkeiten. Welche das sind, zeigen wir jetzt:
Tragwerk
Eine Konstruktion aus Holz ist bei den meisten besonders beliebt, da es sehr robust ist. Allerdings gibt es dabei auch ein paar Faktoren, die beachtet werden müssen. Zuerst ist die Wahl des Holzes ein wichtiger Faktor. Hierbei empfiehlt es sich, zu diesen Holzarten zu greifen:
- Brettschichtholz bzw. Leimholz: Die Verleimung aus mindestens drei Brettlagen und in gleicher Faserrichtung sorgt für eine besonders hohe Tragfähigkeit.
- Douglasie: Das Holz der Douglasie eignet sich besonders für konstruktive Zwecke, steht für eine gute Dauerhaftigkeit und ist resistent gegen Insekten- und Pilzbefall.
- Konstruktionsvollholz: Die Abkürzung KVH steht für Konstruktionsvollholz: Hierbei werden Hölzer wie Fichte, Lärche, Tanne, Douglasie oder Kiefer verarbeitet.
- Wichtig bei der Holzkonstruktion ist die richtige Pflege: Um den natürlichen Farbton des Holzes zu intensivieren und es zu schützen, empfiehlt es sich, alle Pfosten, Sparren und Latten mit Holzöl zu behandeln.
Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Konstruktion aus Aluminium zu verwenden. Im Gegensatz zum Holz ist diese pflegeleichter, kratzfest und witterungsbeständig. Das Material ist leicht und trotzdem stabil, allerdings ist es in der Regel teurer als ein Holzgerüst.
Gut zu wissen: Vor allem für die Statik und die Belastbarkeit durch Schnee oder Wind empfiehlt es sich, bereits zu Baubeginn mit einem Fachmann zu sprechen. Natürlich gibt es auch Bausätze, die dies bereits einplanen und dementsprechend konstruiert sind. Für alle Selbermacher eignet sich allerdings eine Konstruktion aus Holz am besten.
Hier wurde der Terrassenbereich mit stabiler Holzkonstruktion plus Glasscheiben sogar zum Wintergarten ausgebaut. Etwas für anspruchsvolle Heimwerker!
Abdeckung
Auch für das Terrassendach gibt es unterschiedliche Materialien, die verwendet werden können. Besonders gerne eingesetzt werden dabei diese:
- Glas: Glas bringt ein hohes Eigengewicht mit und benötigt eine besonders belastbare Konstruktion. Da es aufgrund der Statik schwieriger zu verarbeiten ist, sollte man dafür besser einen Fachmann heranziehen.
- Kunststoff: Doppelstegplatten aus Polycarbonat oder Acryl sind leichter zu verarbeiten. Dabei kann man zu einer milchigen oder klaren Version greifen
- Besonders geeignet sind Terrassenüberdachungen aus Plexiglas, da sie UV-stabil sind.
- Auch Wellplatten aus PVC bieten sich an, da sie in mehreren Ausführungen (durchsichtig, farbig etc.) erhältlich sind.
Tipp 3: Welche Fundamente benötigt ein Terrassendach?
Um die Pfosten mit dem Fundament verankern zu können, ist ein Punktfundament für das Terrassendach ideal. Dabei kann auf die Verschalung verzichtet und das ausgehobene Fundamentloch direkt mit Zement gefüllt werden. Damit es keinen Bodenfrost gibt, sollte man bis 80 cm Tiefe graben. Für eine leichtere Konstruktion genügt in den meisten Fällen ein Betonfuß. Dieser ist als Fertigteil im Baustoffhandel zu haben und muss lediglich im Boden versenkt werden.
Damit das Holz und der Boden nicht miteinander in Kontakt kommen, werden verzinkte Pfostenträger aus Stahl entweder in den Beton eingegossen oder mit Schwerlastankern auf das Fundament aus Beton geschraubt.
Die Fundamente sollten immer mindestens 80 cm in den Boden gehen (Frostsicherheit) und aus Beton plus Baustahl gefertigt werden.
Tipp 4: Der richtige Neigungswinkel
Nicht nur für Häuser, auch für Gartenhäuser oder Terrassendächer ist es wichtig, die Dachneigung ermitteln zu können. Besonders schwere Glasdächer und Massivplatten sollten immer eine Mindestneigung von 5 Grad besitzen. Als gängiges Höchstmaß ist hier eine Dachneigung von 15 Grad angegeben. Im Allgemeinen wird eine Neigung von mindestens 5 und höchstens 15 Grad empfohlen.
Die Grafik zeigt eine Darstellung der gängigsten Dachneigungen. © elbemetall.de
Tipp 5: Wie kann ich die Terrassenüberdachung winterfest machen?
Generell sollte bereits im Vorfeld sichergestellt sein, dass Frost, Hagel, Schnee und Eis dem Terrassendach nichts anhaben können – d.h. die Statik und die Neigung müssen passen. Anschließend muss man prüfen, ob Träger, Verbindungen und Dachplatten festsitzen und gegebenenfalls lockere Schrauben nachziehen.
Insbesondere bei einer Holzkonstruktion sollte man die Außenlasur ein- bis zweimal jährlich erneuern. Zudem empfiehlt es sich, große Schneemassen vom Dach zu entfernen, bevor die Belastung zu viel wird.
Tipp 6: Wie platziere ich eine Infrarotheizung?
Auch der Sommer kann kühle Tage mit sich bringen: Für diese Tage oder allgemein für die kälteren Jahreszeiten ist eine Infrarotheizung auf der Terrasse besonders praktisch. Um die Infrarotheizung platzieren zu können, muss man zuerst entscheiden, ob sie an der Wand oder an der Decke angebracht werden sollte.
Prinzipiell eignet sich ein Abstand von 2 bis 4 Metern zum Körper. Meistens bekommt man eine Infrarotheizung bereits mit einer dafür vorhergesehenen Decken- oder Wandhalterung. Deswegen ist die Montage simpel und der Heizstrahler kann punktgenau ausgerichtet werden.
Fazit: Terrassenüberdachung selbst bauen
Für den Bau der Terrassenüberdachung in Eigenregie muss man kein Profi sein – allerdings sollte ein gewisses handwerkliches Geschick vorhanden sein. Zudem geht es nicht ganz ohne den Experten: Besonders bei Themen wie Statik, Neigungswinkel oder Belastbarkeit empfiehlt es sich, einen Fachmann vor dem Bau zur Hilfe zu ziehen. Allerdings hat man bei Terrassenüberdachungen viel Gestaltungsfreiheit: Ob Holz- oder Aluminiumkonstrukt, Glas oder Kunststoff – das Design kann individuell gewählt werden.
(Die verwendeten Bilder sind von pixabay.com, pexels.com, unsplash.com und sind lizenzfrei)
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