Die Auswahl der richtigen Dacheindeckung spielt eine entscheidende Rolle für jedes Eigenheim. Sie bietet nicht nur Schutz vor Wettereinflüssen, sondern hat auch einen erheblichen Einfluss auf die Ästhetik und die Energieeffizienz des Hauses.
Bild: Ein Ziegeldach aus Mönch und Nonne Dachziegeln passt ideal zu Altstadthäusern mit Dachgauben und hält ein Leben lang. Viele Städte schreiben das sogar in ihren Altstadtkernen vor. (Foto: Pexels-Pixabay-221525)
Welche Materialien für Hausdächer gibt es?
Hausbesitzer können heutzutage aus einer breiten Palette an Materialien und Technologien wählen. Von traditionellen Dachziegeln über innovative Metalldächer bis hin zu Solaranlagen, die nicht nur optisch überzeugen, sondern auch im Hinblick auf Energieeffizienz punkten. Die verschiedenen Optionen werden im Nachfolgenden genauer beleuchtet.
Dachziegel: Tradition trifft Moderne
Dachziegel sind ein zeitloser Klassiker. Ihre Zusammensetzung aus 60% Lehm oder Ton und 40% wassergefüllten Poren, sowie das Brennen bei etwa 1.000 °C, machen sie besonders witterungsbeständig. Sie überzeugen durch ihre Robustheit und die Vielfalt an Formen und Farben, die eine harmonische Integration in verschiedene Baustile ermöglicht.
Moderne Ziegel, wie beispielsweise gepresste, ineinandergreifende Falzziegel vereinfachen die Verlegung. Ein weiterer Vorteil von Ziegeldächern ist ihre hohe Umweltverträglichkeit, da die Materialien oft natürlich und recycelbar sind. Ihre Pflege und Wartung sind unkompliziert, wobei beschädigte Ziegel einfach ersetzt werden können. Zu beachten ist allerdings, dass aufgrund des relativ hohen Gewichts der Ziegel ein stabiles Dachgerüst erforderlich ist.
Dachsteine: Preiswert und vielseitig
Betondachsteine stellen eine attraktive Alternative zu traditionellen Dachziegeln dar und zeichnen sich sowohl durch ihre ökonomischen und als auch ökologischen Vorteile aus. Ihre Fertigung aus Beton bei niedrigen Temperaturen und ihre Recyclebarkeit verbessern ihre Ökobilanz. Diese Dachsteine sind bruchfest und widerstandsfähig gegen starke Winde. Ihre umfangreiche Farbpalette, ermöglicht durch die Beimischung von Farbpigmenten, bietet zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten. Allerdings erfordern sie, ähnlich wie Dachziegel, eine robuste Dachkonstruktion.
Bild: Betondachsteine faszinieren durch ihre Farbmöglichkeiten und Oberflächen und sie sind sehr bruchfest und widerstandsfähig. (Foto: Thomas auf Pixabay.com)
Schiefer: Natürlich und langlebig
Schiefer ist ein beliebtes Material für Dacheindeckungen, bekannt für seine Langlebigkeit, geringe Porosität und hohe Dichtigkeit. Er ist somit widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse und starke Temperaturschwankungen. Schieferdächer erfordern allerdings eine Mindestneigung von 12 Grad. Sie werden auf Holzunterkonstruktionen genagelt bzw. geklammert, was sie besonders sturmsicher macht. Die Vielfalt in der Eindeckungsart bietet sowohl optische als auch preisliche Flexibilität.
Bild: Ein Schieferdach hat seinen ganz besonderen Reiz. Heute werden auch moderne Häuser mit grauen Schieferdächern gedeckt, weil diese besonders langlebig sind und sehr elegant aussehen können. (Foto: Hans auf Pixabay.com)
Metalldächer: Modern und leicht
Metalldächer sind eine beliebte Wahl für Eigenheime, dank ihrer Leichtigkeit und der Option einer schnellen Verlegung. Besonders geeignet sind sie für die Sanierung älterer Gebäude. Metalldächer, besonders jene mit Aluminiumdeckung, sind für ihre Langlebigkeit, Robustheit und Wetterfestigkeit bekannt. Wenn sie farblich beschichtet werden, sehen sie optisch fast wie herkömmliche Beton- oder Ziegeldachsteine aus. Sie können mehr als 100 Jahre überdauern und sind in dieser Zeit fast wartungsfrei.
Bild: Mit dem Werkstoff Metall lassen sich aussergewöhnliche Dachformen elegant decken. (Foto: George auf Pixabay.com)
Sandwichpaneele: Effizient und stilvoll
Bei der Planung und Konzeption neuer Gebäude setzen Architekten zunehmend auf vorgefertigte Bauelemente, insbesondere auf Sandwichpaneele. Ein wesentlicher Grund für diesen Trend liegt in der überraschenden Vielfalt an Farben und Formen, die Sandwichpaneele bieten. Sie überzeugen nicht nur durch ihre einfache Montage und vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch durch ihre Zusammensetzung aus einem Schaumkern, eingebettet zwischen zwei metallischen Deckschichten.
Ihre Konstellation sorgt für eine hervorragende Wärme- und Schalldämmung sowie für eine robuste Konstruktion, die hohe Tragfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse bietet. Da die verwendeten Schaumstoffsysteme nahezu unempfindlich für Alterung sind und die Außenschichten sich als besonders robust und langlebig erweisen, benötigen Sandwichpaneele nur wenig Wartung.
Photovoltaik: Energieeffizienz nutzen
Bei einer Dachsanierung bietet sich oft die Gelegenheit, eine Solarthermie- oder Photovoltaikanlage zu installieren, insbesondere wenn bereits ein Gerüst steht. Diese Anlagen können für die Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung genutzt werden, was den Verbrauch fossiler Brennstoffe und Heizkosten deutlich reduziert, oder zur Stromerzeugung für das Eigenheim dienen, was dieses dann stromautark macht.
Photovoltaikmodule lassen sich außerdem nahtlos in das Dach einfügen, wenn sie als Indach-Solaranlagen konzipiert sind. In einem solchen Fall ersetzen sie die herkömmliche Dacheindeckung und müssen deshalb dieselben Anforderungen erfüllen, die an ein reguläres Hartdach gestellt werden.
Bild: Photovoltaik-Paneel Montage auf einem Hausdach. Die Module lassen sich heute nahtlos in die Dachgestaltung integrieren. (Foto: pexels-kindel-media-9875405)
Dachdämmung im Rahmen einer Dacheindeckung erneuern
Im Rahmen einer anstehenden Neueindeckung des Daches empfiehlt es sich, die bestehende Dachisolierung genau zu überprüfen und bei Bedarf zu aktualisieren oder zu optimieren. Wichtig ist hierbei, auf eventuelle Beschädigungen oder Feuchtigkeit zu achten und die Dämmung an die aktuellen Standards anzupassen.
Es gibt verschiedene Arten von Dämmmaterialien, die jeweils spezifische Schutzfunktionen wie Wärme-, Feuer- und Schallschutz bieten. Die Einhaltung gesetzlicher Standards ist dabei unerlässlich. Obwohl die anfänglichen Kosten für eine Dachdämmung im Zuge der Neueindeckung höher sind, amortisieren sich diese durch langfristige Einsparungen bei den Heizkosten. Zudem sind die Gesamtkosten für eine kombinierte Durchführung von Dacheindeckung und Dämmung in der Regel niedriger als bei separater Ausführung dieser Arbeiten.
Kosten und Förderungen
Je nach Material und Art der Verlegung variieren die Kosten einer Dacheindeckung.
Hier eine kleine Orientierung zu den Preisen:
Dachziegel: Preise von 25 - 50 € pro m2
Betondachsteine: von 15 bis 30 € pro m2
Schiefer: Preis von 70 bis 140 € pro m2
Metalldach: Preis von 40 bis 180 € pro m1
Sandwichplatten: 25 bis 90 € pro m2
Auch wenn die Neueindeckung von Dächern selbst nicht unmittelbar durch staatliche Mittel gefördert wird, gibt es dennoch eine Vielzahl von Förderoptionen durch die KfW oder BAFA. Beispielsweise werden Maßnahmen zur energetischen Dachdämmung staatlich gefördert oder auch der Einbau von thermischen Solaranlagen. Wichtig ist nur, dass Sie sich im Vorhinein über potenzielle Förderungen informieren. Wer keine Förderung in Anspruch nimmt, sollte darüber nachdenken, die Handwerkerkosten von der Steuer abzusetzen.
Verschiedene Dacheindeckungen, verschiedene Vorteile
Insgesamt bietet die Dacheindeckung für Einfamilienhäuser eine breite Palette von Material- und Technologieoptionen. Die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen, ästhetischen Vorlieben und vom Budget ab. Die Kosten variieren je nach Material und staatliche Förderungen für energetische Maßnahmen sollten berücksichtigt werden. Und denken Sie daran: Die Dacheindeckung eines Hauses macht man in der Regel nur einmal - deshalb ist hier gute Planung zusammen mit dem Architekten und die richtige Wahl entscheidend!
Bild: Ein glasiertes rotes Ziegeldach wirkt immer attraktiv und elegant. (Foto: 13902 Pixabay.com)
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