Rohrverstopfungen vermeiden – schon beim Hausbau richtig planen

Ohne gut funktionierende Rohre im Haus ist unser komfortables Leben kaum denkbar. Deshalb sollten Rohrverstopfungen schon beim Hausbau vermieden werden.

Rohrleitungen im Erdreich (pixabay.com)
Bild: Rohrleitungen sollten sorgsam und fachgerecht verlegt werden, sonst drohen später Verstopfungen, Rohrbrüche und kostenintensive Reparaturen.


Wir sind uns sicher, dass auch Sie das Problem von verstopften Rohren kennen. Nicht nur dass sie den gesamten Haushalt auf den Kopf stellen, sie können auch allerlei Ungeziefer anlocken, zu unangenehmen Gerüchen führen und zu teuren Erdarbeiten führen, wenn die Rohre ausgewechselt werden müssen. Zum einen ist es wichtig, eine Verstopfung schnellstmöglich zu beseitigen, wenn es einmal passiert ist, am besten ist es jedoch, wenn Sie solche Verstopfungen erst gar nicht passieren können. Für die Beseitigung der Rohrverstopfung sollten Sie erfahrene Fachkräfte beauftragen, bevor Sie selbst Hand anlegen. Fachbetriebe können mit geeigneten Geräten wie Kameras, die in die Rohre geführt werden, die verstopfte Stelle lokalisieren und auch deren Grund entdecken. Anschließend können die Fachleute mit einer Rohrspülung, mit mechanischer oder thermischer Reinigung in den meisten Fällen das Problem beseitigen, ohne die Rohrleitungen zu beschädigen.

Wie kann man Rohrverstopfungen vorbeugen? Welche Tipps gibt es?

Die Rohre regelmäßig mit etwas heißem Wasser zu fluten, kann bereits Wunder wirken. Zumindest leichte Verstopfungen lassen sich dadurch gut beseitigen. Sie müssen dafür nichts anderes tun, als ein bis zweimal pro Woche kochend heißes Wasser durch die Abflüsse fließen zu lassen. Drei bis vier Minuten reichen dabei vollkommen aus. Sie müssen also keineswegs viel Wasser verschwenden.

Haare direkt entfernen - keine Speisereste in Spüle oder Toilette entsorgen

Haare im Abfluss: Wir neigen gerne dazu, nach dem Duschvorgang Haare im Abfluss etwas verweilen zu lassen, bevor wir diese entfernen. Das kann jedoch unangenehme Folgen haben. Daher ist es sinnvoll, wenn Sie sich direkt nach dem Duschen um deren Beseitigung kümmern und sie nicht erst antrocknen lassen. Nehmen Sie sich also bitte die nötige Zeit dafür, den Duschabfluss - meist ein Siffon unter dem Abfluss-Gitter oder der Edelstahlplatte - von Haaren und Seifenresten zu säubern. Ein sauberer Duschabfluss ist auch wesentlich hygienischer und vermeidet zudem, Ungeziefer aus dem Untergrund anzulocken.

Keine Fette oder Öle in Spüle oder Toilette entsorgen: Es ist zugegebenermaßen nahelegend, Speisereste, Fette und Öle nach dem Kochen direkt in der Spüle oder sogar in der Toilette zu entsorgen. Ratsam ist das allerdings nicht. Das hat einen einfachen Grund: Selbst wenn die Fette und Öle in einer flüssigen Form sein sollten, können sie in den Rohren abkühlen. Wenn dann das Fett kalt und hart wird bleibt es an Wänden und in Kurven der Rohre hängen und verstopft diese nach einiger Zeit. Es ist also besser, wenn Sie Speisereste, Fette und Öle anderweitig entsorgen, wie zum Beispiel im Mülleimer oder in einem anderen geeigneten Gefäß. Spüle und Toilette sind dafür auf keinen Fall geeignet.

Tipp für Bauherren: Schon beim Hausbau Rohre fachgerecht verlegen

Bereits beim Bau des Hauses - also beim Planen des Fundaments und dem Anlegen der Entwässerungsleitungen - machen viele den Fehler, dass sie nicht darauf achten, Rohrleitungen fachgerecht richtig ins Haus zu führen und dies leider auch nicht nach geltenden Vorschriften und dem aktuellen Stand der Technik planen. Das kann sich jedoch als fataler Fehler herausstellen, da später ein erhöhtes Risiko von Rohrbrüchen besteht. Wenn die Rohre erst einmal im Untergrund verlegt wurden, mit Beton versiegelt sind oder im Garten unter der Erde bis zum Kanal verlaufen, denkt später kaum jemand noch an diese wichtigen Entsorgungsleitungen. Eine spätere Reparatur ist dann aber sehr arbeits- und kostenintensiv!

Das Risiko von natürlichen Einwirkungen von Anfang an reduzieren

In den meisten Fällen ist der Mensch aber selber Schuld, wenn es zu Verstopfungen kommt. Beispielsweise können Rohrleitungen „zuwachsen“, wenn Baumwurzeln in die Leitungen eindringen. Ein wichtiges Thema ist bei der Planung also auch, die Rohre vor Wurzeln zu schützen. Durch aktive und passive Schutzmaßnahmen kann das Wurzelwachstum in Abwasserrohren beeinflusst werden. Wurzeln brauchen Platz und Sauerstoff – sie wachsen am liebsten in lockerem, gut belüftetem Boden, oder eben in Rohren, wo es jede Menge Platz, Luft und Feuchtigkeit gibt. Deshalb sollten Abwasser-Rohre entweder zusätzlich ummantelt werden, um ein Eindringen von Wurzeln zu vermeiden oder die Rohre werden in „Flüssigboden“ verlegt. Die Rohre werden dabei in eine Bettung aus porenarmen Verfüllstoffen, wie dem so genannten Flüssigboden, verlegt, den Pflanzenwurzeln schwer durchdringen können und in dem sie sich nicht wohl fühlen. Wenn für die Bäume und Sträucher im Garten dann noch attraktive, porenreiche Bodenbereiche entlang des Leitungsgrabens geschaffen werden, kann fast schon nichts mehr schief gehen. Wer ganz sicher gehen will, verwendet beim Bau der Rohrleitungen „wurzelfeste“ Rohrverbindungen.



Wenn Sie unsere Tipps schon in der Planung und beim Hausbau aber auch als Bewohner und Bewirtschafter im Haus beachten, sollten es Ihnen erspart bleiben, sich mit Rohrverstopfungen herumplagen zu müssen.

Rohrverstopfung durch Baumwurzeln
Bild: Baumwurzeln haben ungeheure Kraft und können Rohrleitungen im Erdreich komplett zuwachsen. Dann muss das gesamte Rohr erneuert werden. Bildquelle: https://www.ikt.de

Mehr Informationen zum Thema: Toilette verstopft - was hilft gegen Abfluss Verstopfung?

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