Beim Neubau denkt nicht jeder direkt an den Ausbau der Terrasse. Entweder nehmen die anderen Aufgaben zu viel Zeit in Anspruch oder es fehlt schlicht das Budget, um sich die eigene Traumterrasse zu realisieren. Aus diesen Gründen kommt es oftmals einige Jahre nach dem Neubau zum Bau der eigentlichen Terrasse. Dabei gibt es viele Optionen und auch einige wichtige Punkte zu beachten.
Bild: Es gibt unzählige Möglichkeiten der Terrassengestaltung. Hier zum Beispiel: Boden aus Bruchsteinplatten, Pergola aus Holz mit Stoffbahnen, Geländer aus Edelstahl poliert. (Bildquelle: Alen Rojnić auf unsplash.com)
Welchen Boden soll die Terrasse haben - Optionen für den Bodenbelag
Bei der Beplankung der Terrasse - also dem Bodenbelag auf dem Terrassenfundament - gibt es mittlerweile eine enorm breite Auswahl. Da ist zunächst die Wahl zwischen klassischem Holz, ➔ WPC oder Thermoholz.
WPC ist ein Verbundmaterial, das aus einer Mischung aus Holzfasern, Kunststoffen sowie Additiven besteht.
Thermoholz ist speziell wärmebehandelt, was die Resistenz gegenüber Feuchtigkeit, Moos und Pilzen verstärkt.
Klassische Terrassendielen aus Holz sind unbehandelt und somit für überdachte Terrassen geeignet oder müssen mit einem Holzschutz versehen werden. Im Außenbereich ist dafür in erster Linie ➔ Terrassenöl geeignet.
Alle Optionen haben Stärken wie Schwächen. So sind Terrassendielen aus WPC und Thermoholz langlebig und pflegeleicht. Bei den unbehandelten Varianten gibt es ein breites Spektrum. Das reicht von heimischen Optionen wie Terrassendielen aus Fichte, Eiche oder Lärche bis hin zu exotischen ➔ Terrassendielen in Teak Natur. Eine solche Terrasse muss regelmäßig gepflegt werden. Dafür sind die natürlichen Terrassendielen deutlich preisgünstiger. Diese sind ab drei Euro pro Meter erhältlich, während WPC und Thermoholz sich in einem Bereich ab sieben Euro und aufwärts bewegen.
Ganz wichtig: Bei einer Terrasse kommt es immer auf die jeweiligen Untergrundsituationen an. Eine Terrasse kann auf Betonboden, über Wiese oder Kies oder auch auf Stelzen erhöht gebaut werden. Eine Terrassen-Unterkonstruktion bildet aber die Grundlage für höchste Stabilität und Lebensdauer der neuen Terrasse. Daher sollte der Planung ein hoher Stellenwert zukommen und lieber einmal mehr als nötig der Expertenrat von Profis eingeholt werden. Der ➔ Bau der Unterkonstruktion muss fachgerecht und mit richtigem Material erfolgen, um ein späteres Absinken, Brechen oder Verschieben der gesamten Terrasse zu verhindern.
Bild: Diese Terrasse geht offen in den Garten über. Der Boden wurde gefliest und das lichte Dach mit Plexiglasplatten belegt. (Bildquelle: Gustavo Galeano Maz auf pexels.com)
Welche Dachkonstruktion soll meine Terrasse vor dem Wetter schützen
In den meisten Fällen entscheiden sich Bauherren dafür, die neue Terrasse beim Bau auch gleichzeitig zu überdachen. Das ist sinnvoll, denn so ist der gesamte Bereich vor dem Wetter geschützt. Zudem verlängert dies die Lebensdauer der Terrasse. Und wer die Terrasse neu baut, der kann gleich die Fundamente für die Pfeiler und Elemente der Dachkonstruktion mit anlegen.
Die Konstruktion spielt dabei eine zentrale Rolle. Vor allem gibt es hier die Wahl zwischen Holz und Aluminium. Das Leichtmetall Aluminium ist eine besonders gute Option, denn Aluminium ist langlebig und resistent gegenüber Witterungseinflüssen. Fachhändler bieten ➔ Alu Profile für individuelle Projekte, mit denen sich auch Terrassenüberdachungen leicht und sogar im Eigenbau realisieren lassen.
Wichtig ist dabei, dass Bauherren für das Projekt ➔ stabiles Aluminium kaufen. Das gewährleistet die Tragfähigkeit und Stabilität einer solchen Terrassen-Überdachung. Winkel und T-Profile kommen in der Regel beim Bau einer Überdachung am häufigsten zum Einsatz. Damit lassen sich Stegplatten oder Hohlkammerplatten auf dem Dach befestigen.
So entstehen moderne und lange haltbare Überdachungen, die viel Licht auf die Terrasse lassen.
Wer seine Überdachung aus Holz plant und baut, muss bedenken, dass hier auf Dauer viel Pflegearbeit und Anstriche notwendig sein können. Für die Stabilität und die Resistenz gegen Witterungseinflüsse kommt es auch auf die Holzart an, die verwendet wird. Brettschichtholz bzw. Leimholz, Douglasie oder Konstruktionsvollholz aus Fichte, Lärche oder auch Tanne sind gut geeignet für den Bau eines Terrassendaches.
Für kleinere und flexible Überdachungen eignen sich auch ➔ moderne Markisen - elektrisch oder per Handkurbel zu bedienen. Im Gegensatz zu einer Markise ist eine feste Überdachung vor allem im Winter im Vorteil. Dann schützt die Überdachung die Terrasse vor Schnee und Regen, während die Markise eingefahren werden muss. Der Vorteil der flexiblen Markise ist, dass man auch Sonnenbaden kann auf der Terrasse ohne ständiges festes Dach über dem Kopf.
Bild: Diese gemütliche Terrasse im englischen Stil zeigt Holzboden und Holzdach. Ein Geländer trennt den Terrassenbereich vom Garten. (Bildquelle: Curtis Adams auf pexels.com)
Braucht der Bau einer Terrasse eine Genehmigung? Das sind die gesetzlichen Vorgaben!
Ob für den Bau der Terrasse eine Baugenehmigung erforderlich ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Zum einen hat jedes Bundesland hier eigene Regelungen. Zum anderen gibt es spezifische Grenzen bei der Größe, die bestimmen, ob eine Baugenehmigung eingeholt werden muss.
Eine ➔ Terrassen-Überdachung in Nordrhein-Westfalen ist beispielsweise genehmigungsfrei, wenn sie höchstens 30 Quadratmeter groß ist und eine Tiefe von maximal 4,5 Metern aufweist. In anderen Bundesländern gelten teilweise strengere Vorschriften. Eine ➔ Terrassen-Überdachung in Bayern darf zwar auch 30 Quadratmeter überdecken, aber die genehmigungsfreieTiefe liegt bei nur 3 Metern. Zusätzlich können kommunale Bebauungspläne abweichende Vorgaben machen.
Es ist also in jedem Fall wichtig, sich bei der zuständigen Baubehörde zu informieren sowie einen Blick auf den Bebauungsplan zu werfen. Dies alles muss natürlich vor Beginn des Projekts stattfinden, ansonsten drohen Bußgelder und sogar Abrissverfügungen. Am besten ist es, einen detaillierten Bauplan der neuen Terrasse, des geplanten Terrassendaches mit Wind- und Schneelastfestigkeit plus eventueller Beleuchtungen und Entwässerung dem örtlichen Bauamt vorzulegen, um zu wissen, ob losgelegt werden kann oder ob eine offizielle Baugenehmigung erforderlich ist.
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